Lüttringhauser Frauen- und Männerchor stimmten in der evangelischen Stadtkirche Lüttringhausen auf das Fest ein.
Für unsere Leserinnen und Leser mit Sinn für Chorgesang ist der Dezember immer willkommen. Das Weihnachtsfest kommt näher und die Chöre landauf, landab laden regelmäßig zu Weihnachts- oder Adventskonzerten ein. Und glauben Sie mir: Ich habe auch schon Langweilige erlebt.
Allerdings nicht in Remscheid und Wuppertal. In Lüttringhausen dürfen sich die Kulturinteressierten über zwei Chöre und deren charismatische, erfahrene und musikalisch geschmackvolle Leiter freuen. Den Lüttringhauser Frauenchor leitet seit Jahren Petra Rützenhoff-Berg, vielbeschäftigte Chorleiterin aus Ennepetal, die – eine Stadt weiter – auch den Chor von Niegedacht Herbringhausen dirigiert. Und Jürgen Harder, den Leiter des Lüttringhauser Männerchores, muss man nicht mehr vorstellen. Jahrzehntelang war Harder Kirchenmusiker in der evangelischen Gemeinde. Außerdem leitet er einen Gospelchor in der Reformierten Gemeinde in Ronsdorf.
Gemeinsames Weihnachtskonzert
Am Abend des 8. Dezember gaben die beiden Lüttringhauser Chöre ihr Weihnachtskonzert. Als besonderen Gast hatte man das Akkordeon-Orchester VillAdagio eingeladen. Lassen Sie mich vorgreifen: VillAdagio (unter Marcus Matuszewski) lieferte den musikalischen Höhepunkt des Tages.
Die Lüttringhauser Chöre zeigten eine große Palette ihres Könnens. Der Frauenchor agierte traditionell (Petersburger Schlittenfahrt), christlich (Es war in einer Nacht in Bethlehem) und auch … jawohl … rockig (Jingle Bell Rock). Die pianistischen Fähigkeiten von Petra Rützenhoff-Berg kamen hier schön zur Geltung. (Schade, dass man diese grandiose Pianistin nicht viel öfter in Solo-Konzerten bewundern kann.)
Der Männerchor, am Piano von Kantor Christian Gottwald begleitet, glänzte besonders in Jürgen Harders Arrangement des Klassikers „Leise rieselt der Schnee“, in dem er gesteigerten Wert auf das Wort „leise“ legte. Bei „Winter Wonderland“ geriet die Lüttringhauser Kirche ins Swingen.
Weihnachtsklassiker in der Kirche
VillAdagio spielten ebenso Weihnachtsklassiker wie den Song über das Rentier Rudolph, aber dann! Völlig unvorbereitet staunten die 100 Besucher des Konzertes über die mehr als sensible, in ihrer Traurigkeit gerade recht bemessene Version von „Oblivion“ (Vergessen) des argentinischen Tango-Nuevo-Komponisten Astor Piazzolla. Leider hatte ich nicht das Glück, Piazzolla zu Lebzeiten selber zu erleben. Aber ich bin sicher: Er wäre von diesem Vortrag seines Stückes begeistert gewesen.
Mit einem gemeinsam gesungenen „O du fröhliche…“ endete das diesjährige Weihnachtskonzert der Lüttringhauser Chöre. Weitere Weihnachtskonzerte finden in den nächsten Tagen statt.