8 C
Remscheid

Urteilsverkündung im Fall Julian Assange – Ein Urteil für die Pressefreiheit

Veröffentlicht:

Beitrag Teilen:

Heute wurde in London das Urteil zu dem Auslieferungsverfahren von Julian Assange in die USA verkündet. Das britische Gericht hat den US-Auslieferungsantrag zunächst abgelehnt. Im Falle einer Auslieferung drohten dem Wikileaks-Gründer nach einem unfairen Prozess bis zu 175 Jahre Haft in den USA unter voraussichtlich menschenunwürdigen Haftbedingungen, die ein Leben kaum mehr lebenswert erscheinen lassen. Berufung gegen das Urteil ist bereits angekündigt.

„Ich bin erleichtert, dass die Auslieferung von Julian Assange an die USA zunächst abgewandt wurde. Die USA wollen jedoch nach wie vor verhindern, dass weitere Veröffentlichungen, die beispielsweise Kriegsunrecht aufdecken, unterbunden werden. Dafür wollen sie an Julian Assange ein Exempel statuieren. Gerade die Veröffentlichung solcher Informationen unterliegt in besonderem Maße der Pressefreiheit. Es muss in unser aller Interesse sein, sie zu schützen. Das politische Kalkül der USA, das die demokratischen Grundwerte gefährdet oder gar einschränkt, darf niemals aufgehen“, so Sebastian Alscher, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland.

Sofortige Freilassung von Julian Assange gefordert!

Dr. Patrick Breyer, Europaabgeordneter der Piratenpartei, ergänzt: „Eine Auslieferung von Julian Assange an die USA hätte weitreichende Folgen für Journalisten, die Missstände und selbst Kriegsverbrechen von Staaten aufdecken wollen. Vertreter des US-Justizministeriums erklärten mir vergangenes Jahr offen, Journalisten würden ebenso belangt werden wie Assange. Pressevertreter und Blogger verdienen unseren besonderen Schutz statt wie Kriminelle verfolgt zu werden. Die Öffentlichkeit muss Staatsverbrechen der Machthaber kennen, um sie unterbinden zu können.“

Die sich nun durch das Rechtsmittel abzeichnende Verfahrensverlängerung bedeutet, dass Assange möglicherweise weiterhin schweren Formen grausamer und unmenschlicher Behandlung ausgesetzt ist, wie zuletzt der UN-Sonderbeauftragte für Folter, Nils Melzer, über die Haftzustände im Vereinigten Königreich berichtete. Seit bekannt war, dass im Januar 2021 das Urteil fällt, haben mehr als 160 amtierende und ehemalige politische Anführer und Diplomaten aus dem internationalen Umfeld die Freilassung von Assange gefordert. Diesem Ersuchen haben sich auch mehr als 1.500 Journalisten angeschlossen.

Lüttringhauser.de
Lüttringhauser.de
(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
- Anzeige -

━ ähnliche artikel

Presseschau 6. Januar 2021

Diese Themen waren am 6. Januar 2021 Gegenstand von Berichterstattung in der Presse. Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Corona-Beschränkungen So folgerichtig wie hart ist auch die Entscheidung,...

Presseschau 4. Januar 2021

Diese Themen waren am 4. Januar 2021 Gegenstand von Berichterstattung in der Presse. SPD-Fraktionsvize Wiese rechnet mit weiteren Sperrungen im Sauerland Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD,...

Presseschau 3. Januar 2021

Diese Themen waren am 3. Januar 2021 Gegenstand von Berichterstattung in der Presse. Kretschmer für deutliche Verlängerung des Lockdowns Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat...

PIRATEN: Nehmt die Kulturbranche endlich ernst!

Wann wird endlich erkannt, dass Kultur, Kunst und Musik kein Sahnehäubchen auf der Torte sind? Sie sind essentieller Bestandteil unserer Gesellschaft. In der Kulturbranche...
- Anzeige -