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Vergessene Krise Kolumbien

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Immer mehr Kinder aus Venezuela kommen alleine über die illegale Grenze. Corona-Pandemie trifft Geflüchtete besonders hart.

Die anhaltende Krise in Venezuela führt – verschärft durch die Corona-Pandemie – nach Angaben der SOS-Kinderdörfer zu verzweifelten Fluchtbewegungen: Täglich fliehen weiter zwischen 500 und 700 Menschen aus Venezuela nach Kolumbien, unter ihnen immer öfter Frauen und unbegleitete Kinder. Gleichzeitig kehren notleidende Flüchtlinge aus Kolumbien in ihre Heimat zurück.

Die Weltöffentlichkeit darf nicht wegschauen

„Die Menschen wissen nicht mehr weiter“, sagt Miguel Piza, der die SOS-Geflüchtetenhilfe in Kolumbien organisiert. Angefeuert durch die Pandemie wüchsen Inflation und Armut in Venezuela kontinuierlich. Da die Landesgrenzen zur Eindämmung des Virus größtenteils geschlossen sind, würden die Menschen über inoffizielle Wege kommen, was zusätzliche Gefahr bedeute und Gewalt und Menschenhandel nach sich ziehe. Die Ankömmlinge seien häufig unterernährt und am Rande ihrer Kräfte.

Seit 2015 sind insgesamt 5,4 Millionen Menschen vor wirtschaftlicher Not und Elend in Venezuela geflohen, allein 1.8 Millionen nach Kolumbien. Doch auch hier treffe sie die Corona-Pandemie besonders hart. „Die allermeisten haben ihren Job verloren. All die Gelegenheitsjobs, von denen sie sich finanzierten, fielen plötzlich weg. Die Menschen haben weder Zugang zur Gesundheits-, noch zur Sozialversorgung, wissen nicht, wie sie Essen und Miete zahlen sollen.“ In ihrer Ausweglosigkeit hätten sich bis November 2020 nach Schätzungen der kolumbianischen Regierung 122 000 Menschen auf den Rückweg in ihre Heimat Venezuela gemacht, wo sie hofften, mit Hilfe ihrer familiären Netzwerke irgendwie überleben zu können – und häufig noch schlimmere Lebensverhältnisse vorfänden.

„Die Weltöffentlichkeit darf nicht wegschauen. Kinder und Familien aus Venezuela brauchen gerade jetzt dringend unserer Hilfe!“, sagt PizaDie SOS-Kinderdörfer helfen Geflüchteten aus Venezuela vielfältig und unterstützen Kinder und Familien sowohl in Venezuela als auch in Kolumbien seit Jahrzehnten.

Von der Weltbevölkerung vergessen, aber nicht vom Virus

In zahlreichen Staaten kämpfen Kinder und Familien seit Jahren ums Überleben – im Schatten der Öffentlichkeit und zum großen Teil abgeschnitten von wirkungsvoller Hilfe. Die SOS-Kinderdörfer berichten in dieser Serie über die aktuelle Situation in Konfliktländern, in denen die Corona-Pandemie die ohnehin katastrophale Lage dramatisch zuspitzt. Über „Vergessene Krisen“ in der Ukraine, Madagaskar, Kolumbien, Mexiko, Zentralafrika, Syrien, Niger, Burkina Faso und Bangladesch.

Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen Kinder und Familien auf der Flucht in zahlreichen Ländern und setzen sich für ihre Rechte ein.

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(red) Pressemitteilungen und andere Veröffentlichungen.
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