Sven Graf, der künstlerische Leiter vom Teo Otto Theater, ist Gast in Steph Hoffmanns Podcast Kultur untereinander. Persönliche Geheimnisse und Anekdoten aus seiner frühesten Kindheit gibt er nicht preis, aber er erzählt begeisternd aus seinem beruflichen Leben und erklärt was ihn dabei antreibt und warum er den pädagogischen Zeigefinger gar nicht erst zulässt. Sein Ziel: Alle Menschen sind eingeladen und sollen sich willkommen fühlen.
Die Kasse vom Teo Otto Theater öffnet wieder, und da Abba glücklich macht, werden viele Menschen an die Kasse strömen. Außerdem ist Glücklichmachen zum aktuellen Zeitpunkt ja auch einfach ein positives Zeichen. Dazu beitragen soll auch „Teos Theater Card“, die man für einmalig 15 Euro an der Kasse erhält und ab dann 25% für bis zwei Tickets sparen kann, auf die allermeisten Vorstellungen. Was an der Theaterkasse auch glücklich machen kann: Devotionalien wie der tollen Schirm und Kühlschrankmagnete vom Theater. Und wer trotzdem noch Ideen braucht, was man so im Theater genießen sollte: Im Almanach gibt es seit der letzten Spielzeit Spoilerzeilen, die verraten worum es geht.
Theater ist für alle Menschen
„Junges Theater, nee, da muss ich ja nicht hin“, hörte Graf nämlich oft von älteren Stammzuschauenden. Es waren nämlich viele großartige Produktionen im Almanach unter „Junges Theater“ und wurden dann einfach pauschal überblättert. Daher wurden die Genres nun auch etwas verändert. Junges Theater heißt in Remscheids Guter Stube einfach „Theater für jedes Alter, bei denen die Stücke nicht uralt und klassisch sind.“
Graf fährt auch gerne selbst herum, um neue Produktionen anzuschauen und achtet dabei auch auf die Dinge, auf die Teo Otto geachtet hätte. Persönlicher Geschmack spielt dabei keine zu große Rolle, er achtet da eher auf das richtige Handwerkszeug. Und da er nun seine erste richtige eigene Spielzeit im Teo Otto Theater vorbereitet, ist er aufgeregter als sonst. Aber es gibt auch Formate, die es ohne Corona nicht gegeben hätte, diese finden sich im Youtube-Kanal vom Teo Otto Theater. Da heißt es etwa Sehbuch statt Hörbuch und auch ein australischer Tanzfilm wurde dort sehr erfolgreich gezeigt.
Probiert mal in verschiedenen Welten zu leben
„Lasst uns doch mal probieren in verschiedenen Welten zu leben. Geht ins Theater und lernt verschiedene Welten kennen.“ Propagiert Graf, und Steph Hoffmann, Dauergästin im Theater, stimmt deutlich zu. Sie möchte Schwellenängste um das Theater abbauen. Darum versucht Graf eine möglichst große Bandbreite abdecken, um vielen Menschen Freude zu bereiten. Es ist schon eine positive Werbung für Theaterbesuche, nicht nur in Remscheid, es gibt überall Theater zu erleben und neue Welten zu entdecken. Wie etwa die Welt nach dem GAU in „Die Kinder“. Es kommt bereits im Oktober und ist mit Marion Kracht, Mathieu Carrière und Marion Martienzen prominent besetzt. Der Super-Gau führt durch die gedankliche Verbindung zu den Darstellenden zu Selbstreflexion. Große Empfehlung.
Fazit: Berlin ist auf Sand gebaut. Man darf mit dem Teo Otto Theater auch ein Stück Selbstbewusstsein besitzen. Wir müssen uns nicht verstecken, auch ohne eigenes Ensemble. Und dann bleibt noch das herzliche Lachen im Ohr, als Sven Graf erzählt, wie er Sven Ratzke mit seiner Bowie Show zum ersten Mal sah. Köstlich.