Der Finanzinvestor und CDU-Großspender Lars Windhorst hat Anfang Juli an einem vertraulichen Treffen von Parteichef Armin Laschet mit ausgewählten Unternehmern und Managern teilgenommen. Das berichtet das Magazin stern unter Berufung auf Teilnehmer des Termins in Berlin. Zu den Gästen des Dinners gehörten neben Windhorst unter anderem auch der österreichische Immobilieninvestor und Warenhauseigner René Benko sowie die Berliner Start-up-Gründerin Verena Pausder. Als Ansprechpartnerin für das Treffen in der Pan Am Lounge in der City-West wurde den Gästen nach Angaben von Teilnehmern eine enge Mitarbeiterin des Schatzmeisters der Bundes-CDU genannt.
Anfang der Woche hatte die CDU dem Bundestagspräsidenten eine Spende in Höhe von 250.000 Euro angezeigt. Sie stammt von einer Firma, die über eine komplizierte Konstruktion von Lars Windhorst kontrolliert wird. Die Spende ging am 17. September bei der CDU ein. Am gleichen Tag überwies die gleiche Firma laut einer Meldung an den Bundestagspräsidenten auch 250.000 Euro an die FDP.
Ein Sprecher von Windhorst ließ eine Anfrage zu dem Treffen des Finanzinvestors mit Laschet sowie einem möglichen Zusammenhang mit der kürzlich überwiesenen Parteispende an die CDU unbeantwortet. Die Bundes-CDU reagierte auf mehrere Anfragen zu dem Anlass und den Hintergründen des Termins in dem Berliner Club nicht. Die Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen verwies auf die CDU-Zentrale, da es sich nicht um einen Termin des Ministerpräsidenten, sondern um einen Termin der Partei gehandelt habe.
Die österreichische Signa-Gruppe von Immobilieninvestor Benko bestätigte auf Anfrage das Treffen mit Laschet Anfang Juli in Berlin. Ein Sprecher betonte, im Zusammenhang mit dem Termin habe das Unternehmen keinerlei Parteispenden an die CDU geleistet. Man stehe „regelmäßig im konstruktiven Dialog mit politischen Entscheidungsträgern – über sämtliche Parteigrenzen hinweg“, erklärte er. „Dabei gilt auch, dass wir grundsätzlich nicht an politische Parteien spenden.“
Benkos Signa-Gruppe gehört die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die in der Corona-Krise vom Bund mit einem Staatskredit von 460 Millionen Euro gestützt werden musste.
Quelle: stern – www.stern.de