Anfrage der Fraktion DIE LINKE für die nächste Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung.
Sehr geehrte Frau Krupp,
die Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Remscheid bittet Sie, folgende Anfrage auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung (28.10.21) aufzunehmen und zu beantworten:
- Wir bitten um Erläuterung des Konzeptes des Schutzengel-Projektes, welches jährlich von den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei Remscheid durchgeführt wird.
- Aus welchem Grund werden die Schulungen im Rahmen dieses Projektes ausschließlich Schülerinnen, nicht aber Schülern angeboten?
- Gibt es ein Alternativ-Programm, welches ausschließlich Schülern vorbehalten ist?
Begründung
Die Schulungen im Rahmen des Schutzengelprojektes sind darauf ausgerichtet, potenzielle Beifahrerinnen dafür zu sensibilisieren, gefährliches Fahrverhalten ihrer (männlichen) Beifahrer zu erkennen und diesem entgegenzuwirken. Allgemein halten wir eine solche Schulung durchaus für sinnvoll. Dass dieses Projekt aber ausschließlich Schülerinnen anspricht, ist aus unserer Sicht extrem
unverständlich und rückschrittlich. Warum sollten nicht auch Schüler als Beifahrer sensibilisiert und geschult werden? Unserer Ansicht nach werden den Schülerinnen und Schülern durch diese geschlechtsspezifische Separierung veraltete Geschlechternarrative vermittelt – der Mann sei üblicherweise der Fahrer und die Frau die Beifahrerin. Davon abweichende Szenarien werden nicht in Betracht gezogen. Eine solche Denkweise ist definitiv nicht mehr zeitgemäß und stößt bei vielen Schülerinnen und Schülern auf Unverständnis.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Brigitte Neff-Wetzel
Fraktionsvorsitzende Die Linke.Remscheid
gez. Nadine-Fleur Bailac-Cyrus