Vorführung des preisgekrönten Films „Donbass“ durch die SPD-Lüttringhausen im Lütterkuser Rathaus.
Knapp 20 Zuschauende folgten der Einladung von Gerhilt Dietrich und Ulla Wilberg ins Rathaus Lüttringhausen, um den Film des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa zu schauen. Dietrich machte bei der Begrüßung deutlich, dass der Film in Remscheid bisher noch nie öffentlich gezeigt wurde. Anlass waren der Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Krieg in der Ukraine.
Im Film wird in 13 teilweise verstörenden Szenen der Alltag im Kriegsgebiet im Südosten der Ukraine nachgestellt und wirkt dabei wie eine Dokumentation. Korruption und Propaganda werden beleuchtet und der wachsende Hass auf beiden Frontseiten ungeschönt dargestellt. Ein deutlicher Blick wird auf die teilweise unmenschliche Gewalt an der Front gelenkt. Beim Filmfestival in Cannes gewann der Film den Jurypreis für die beste Regie.
Schwer zu ertragen sind die Szenen, wenn die Besatzer, die „Neue Macht“, die Bürger*innen schikaniert und drangsaliert. Enteignungen und Drohungen werden zur Ausweitung der Macht benutzt, die Bevölkerung systematisch eingeschüchtert. Schon damals, der Film ist von 2018, wird eine vermeintliche Befreiung vom Faschismus kommuniziert, der nicht da ist. Eine der vielen Parallelen zum heutigen Krieg, unterstützt durch Putins Lügenpropaganda. Nicht verwunderlich, dass der Film in Russland unerwünscht war und nicht gezeigt werden durfte.
Der Film ist frei ab 12 Jahren, doch ist die Sprache im Krieg sehr derb. Ein Politiker wird mit flüssigem Kot übergossen, Waffen und Korruption sind allgegenwärtig, die dargestellte Gewalt ist drastisch und deutlich. Die Szenen sind furchtbar realistisch und gehen schwer an die psychische Substanz.
Nach Ende der Vorführung herrschte betretenes Schweigen. Die Menschen verließen den Ratssaal in Stille.