Bei der Diagnostik und Behandlung von Herzerkrankungen hat das Sana-Klinikum Remscheid einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft getan. Nachdem mit dem in 2018 in Betrieb genommenen modernen Hybrid-OP insgesamt drei Herzkatheterlabore zur Verfügung stehen, wurde jetzt die technische Modernisierung des Herzkatheterlabors 1 (HKL 1) abgeschlossen. Die hochmoderne, strahlenschonende Anlage ermöglicht Eingriffe mit deutlich verbesserter Bildqualität und modernster Bildverarbeitung.
Bei der Herzkatheteruntersuchung werden krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen und des Herzmuskels sichtbar gemacht. Der Herzkatheter ist ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch, der von der Leiste oder dem Handgelenk über eine Arterie eingeführt und unter genauer Röntgenkontrolle vom Arzt über das Gefäßsystem bis in die Herzkammer und die Abgänge der Herzkranzgefäße vorgebracht wird. Das Katheterlabor ist das Herzstück der interventionellen Kardiologie im Sana-Klinikum Remscheid mit einer großen Bandbreite innovativer Techniken, so Professor Dr. Burkhard Sievers, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Nephrologie und Intensivmedizin. Als interventionell werden in der Kardiologie Eingriffe bezeichnet, die mittels minimal-invasiver Kathetertechnik über einen arteriellen oder venösen Gefäßzugang durchgeführt werden können. Diagnostik und Therapie werden hier nach Möglichkeit unmittelbar miteinander verknüpft, was in vielen Fällen dazu beiträgt, eine Operation zu vermeiden. Die Untersuchung und Behandlung im Herzkatheterlabor sind somit für die Patientinnen und Patienten Eingriffe mit einer vergleichsweise geringen Belastung.
Schonend in Diagnostik und Therapie
„Im nun technisch weiterentwickelten HKL 1 behandeln wir die kardiologischen Notfälle und führen planbare Kathetereingriffe an den Herzkranzgefäßen durch“, erklärt Dr. Martin Oels, Sektionsleiter Kardiologie und Nephrologie in der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Nephrologie und Intensivmedizin am Remscheider Sana-Klinikum. Die modernisierte Anlage bedeute sowohl für Patientinnen und Patienten, als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine deutlich geringere Strahlenbelastung bei gleichzeitig besserer Bildqualität. „Der technische Fortschritt ist sehr eindrucksvoll. Auch die Weiterverarbeitungsmöglichkeiten der Bilder sind vielfältiger geworden“, sagt Dr. Oels. So könne die Vermessung von Herzkranzgefäßen und die Platzierung von Stents mit einer beeindruckenden Genauigkeit erfolgen.
Weiterhin steht das Herzkatheterlabor 2 (HKL 2) zur Verfügung, das vor allem für elektrophysiologische Behandlungen bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Hier erfolgen im Bereich des Herzens kathetergestützte Eingriffe zur Behandlung von elektrischen Kurzschlüssen des Herzens. Außerdem bietet das Labor auch die Möglichkeit an den Herzklappen, Herzkranzgefäßen und an den Becken-/Beingefäßen minimal-invasiv zu arbeiten, so Professor Sievers.
Absolut bewährt hat sich der Bau des 2018 in Betrieb genommenen dritten Herzkatheterlabors, das als Hybrid-OP von verschiedenen Fachabteilungen interdisziplinär genutzt wird. „Hier haben wir alle Möglichkeiten der modernen Bildgebung und es können unter sterilen Bedingungen auch operative Eingriffe erfolgen“, erläutert Dr. Martin Oels weiter. Der Raum bietet zudem ausreichend Platz für die Anästhesie, sodass auch unter Vollnarkose operiert werden kann. Im Hybrid-OP führen Kardiologen, Angiologen, Gefäßchirurgen und Neuroradiologen teils gemeinsam minimal invasive Untersuchungen und Behandlungen an sämtlichen Gefäßen des Körpers durch. Das Spektrum reicht von Becken-Beingefäß-Eingriffen über Herzschrittmacher-, Defibrillatorimplantationen, Herzklappeninterventionen bis hin zu Thrombektomien, der Entfernung von Blutgerinnseln bei akuten Schlaganfällen.