Für die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, ist der Ausgang der Wahl noch völlig offen. „Wir wissen, dass die Umfragen natürlich viel aussagen, aber nichts darüber, wie es am Wahltag ist. Das wird ein Fotofinish werden, da sind sich alle drüber klar“, so Göring-Eckardt im phoenix-Interview. „Wir haben eine hohe Zahl an Menschen, die unentschieden sind – die gilt es zu gewinnen auf die letzten Tage.“
Inwieweit die Klimapolitik auf das Wahlergebnis der Grünen einzahle, werde man erst am Wahltag sehen, erklärt die Grünen-Politikerin. „Ich glaube, dass die Umfrageinstitute alle seriös arbeiten wollen, aber ich sehe die Unentschiedenheit von vielen Menschen. Das sind so viele wie noch nie zuvor.“ Um sie zu überzeugen, werde die Partei in der letzten Woche vor der Wahl noch einmal klar ihre Ideen zur Bewältigung der Klimakrise vorstellen. Göring-Eckardt betonte erneut, dass ihre Partei als einzige für einen sozialen Ausgleich für den steigenden CO2-Preis eintrete. Zwar habe Bundesregierung den Anstieg des CO2-Preises längst beschlossen, „aber sie hat nicht dafür gesorgt, dass es dabei einen sozialen Ausgleich gibt“, kritisiert Göring-Eckardt. „Das machen weder Union noch SPD und die FDP sowieso nicht.“
Eine Koalition mit der FDP schließt Göring-Eckardt dennoch nicht aus. „Ich habe ja schon mit der FDP verhandelt, insofern ist meine Fantasie diesbezüglich relativ groß.“ Schließlich wollten auch die Liberalen viele Investitionen anschieben, so die Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. „Wenn man die Klimakrise bewältigen will, wenn man ein modernes Land will, dann muss man den Investitionsstau der letzten Jahre bewegen und darüber reden, wie man das finanzieren will.“