Die Zahl der bei Amtsgerichten auf dem Territorium des Erzbistums Köln erklärten Kirchenaustritte steigt massiv. Soweit die Austritte nach Konfessionen getrennt erfasst werden, ist auch ein deutlich höherer Anteil an Katholiken betroffen als in den Jahren 2019 und 2020, wie eine Umfrage der Kölnischen Rundschau bei den Gerichten ergab.
Bereits nach den ersten drei Quartalen 2021 ist die Gesamtzahl der Kirchenaustritte des Jahres 2019 vielerorts weit überschritten worden – in Köln um 52 Prozent (Stand 15 339), in Bonn um 43 Prozent (4561) und in Siegburg um 27 Prozent (3000). In Düsseldorf und Solingen ist kein derartiger Anstieg zu notieren. Nach Angaben des Kölner Amtsgerichts werden in der Domstadt weiterhin pro Monat 1500 Termine zum Kirchenaustritt angeboten, sie seien bis Mitte Januar ausgebucht.
Der Anteil der Katholiken an der Gesamtzahl der Austrittswilligen stieg in Bonn von 62,6 Prozent (2019) auf 70,7 Prozent in den ersten drei Quartalen 2021, in Wuppertal von 43,5 auf 49,2 und in Solingen von 46,8 auf 55,2 Prozent. In Siegburg wurde sogar ein Anstieg von 63,5 auf 77,8 Prozent erfasst. Dagegen hatte sich die Konfessionsverteilung noch 2020 nur unwesentlich von der im Vorjahr unterschieden. Für Köln und Düsseldorf gibt es keine getrennte Zählung nach Konfessionen.
Quelle: Kölnische Rundschau – www.koelnische-rundschau.de