„Seit mehreren Wochen häufen sich die Verspätungen und Ausfälle bei der S7. Mittlerweile ist beinahe alle zwei Tage mit einer Unregelmäßigkeit zu rechnen. Für Bahnreisende sind das wiederholt ärgerliche Behinderungen beim Pendeln, über die sie sich mit Recht beschweren“, berichtet der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf. „Ich wollte von der Bahn wissen: wann bessert sich endlich die Situation?“
In einem heute eingegangenen Schreiben der Deutschen Bahn hat diese die Ursachen dafür benannt: Materialmängel und Ersatzteilmängel bei den Achszählern, also der Gleisabschnittüberwachung. Die Ausführungen der Bahn stimmen dabei alles andere als weihnachtlich frohgemut. Ersatzteile seien nicht mehr zu bestellen, es müsse ein vollständiger Austausch der Teile erfolgen, wobei die Lieferfrist für die neuen Materialien mindestens 30 Wochen betrage.
„Es erschließt sich mir nicht, warum das nicht früher in den Planungen der Deutschen Bahn berücksichtigt wurde. Bei Verschleißteilen hätte eine frühe Bereitstellung der neuen Materialien erfolgen sollen. Lieferfristen sollten bekannt sein und dürften nicht als entschuldigende Gründe angeführt werden“, so der Abgeordnete. „Die Zusicherung, der Austausch habe höchste Priorität, erscheint wenig glaubhaft, wenn die Bahn sich erst in der ‚Planungs- bzw. Bestellphase‘ befindet. Von einem Großkonzern kann man ein deutlich besseres Vorausdenken erwarten. Das entspricht leider nicht dem bisherigen Qualitätsstandard der Deutschen Bahn auf dieser Strecke.“
Nach Angaben der Deutschen Bahn sollen die Austauscharbeiten noch bis November 2020 dauern.
„Für Berufs- und Studienpendler ist diese Strecke eine wichtige und geradezu alternativlose Verbindung nach Wuppertal und nach Düsseldorf und unter Umständen auch darüber hinaus. Es zeigt sich unter dem Strich: Wir müssen künftig deutlich mehr in unsere Infrastruktur investieren. Hier muss endlich ein Umdenken her: Wir dürfen auch unsere Bahntrassen nicht mehr verschleißen, sondern müssen sie zukunftsfest machen!“