Heimatbund, Stadt Remscheid und BV Lüttringhausen feiern feierliche Eröffnung vom Rathauspark Lüttringhausen.
Was lange währt, wird endlich gut. Oder auch: Gut Ding will Weile haben. Beide Sprichwörter treffen auf die neu gestaltete Umgebung um das Lüttringhauser Rathaus zu. Hinter dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist ein lichter, begrünter und angenehmer Platz entstanden, der im Rahmen eines siebenstündigen Bürgerfestes am Samstag der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wurde. Bis es allerdings zu diesem positiven Abschluss kommen konnte, war es ein gutes Stück Weg zu gehen.
Die Geschichte gliedert sich in drei Abschnitte. Initiator war der Lüttringhauser Heimatbund, der mit Unterstützung der Bezirksvertretung angeregt hatte, die Flächen rund um das Rathaus zu modernisieren und somit aufzuwerten. Zunächst wurde die kleine Grünanlage zwischen Rathaus und der Gertenbachstraße neu gestaltet. Anschließend erfuhr der Raum vor dem Lüttringhauser Rathaus eine Modernisierung. Der dritte Abschnitt umfasste die Neugestaltung der Anlagen hinter dem Rathaus. Das alles war ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog. Der finanzielle Aufwand war enorm. Für den Heimatbund Lüttringhausen agierten der 2. Vorsitzende Dirk Bosselmann und der Ehrenvorsitzende Peter Maar, der die abwesende Vorsitzende auch bei der Begrüßung vertrat und allen Beteiligten dankte.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gab in seinem Grußwort zum Bürgerfest die Zahlen für die Finanzierung bekannt: Das Land NRW hatte 32.000 Euro zur Fertigstellung des Areals bewilligt, die Stadt Remscheid steuerte 22.800 Euro bei und der Lüttringhauser Heimatbund war mit 17.200 Euro beteiligt. „Hartnäckigkeit“, schloß der OB, „hat einen Namen, und der lautet Lüttringhausen.“ Ausdrücklich bedankte sich Mast-Weisz bei Dirk Buchwald, Bereichsleiter bei den TBR, für sein hohes Engagement, ohne das diese Umgestaltung nicht in der jetzt vorliegenden Form oder erst sehr viel später realisiert hätte werden können. „Ja, ein toller Kollege“, ergänzte Sozialdezernent Thomas Neuhaus, „eine Säule.“
Es oblag im Anschluss dem Lüttringhauser Bezirksbürgermeister, Jürgen Heuser, die neugestaltete Fläche der Öffentlichkeit zu übergeben. Am Rande des Außengeländes steht auf einem Sockel das altehrwürdige Kinderpaar aus Stein, das in früheren Zeiten den Eingang der Lüttringhauser Badeanstalt zierte. Außerdem ist ein Wasserspiel integriert, das alleine schon zum Hinsetzen und Verweilen einlädt.
Somit waren die offiziellen Tagespunkte abgehakt, und dem Bürgerfest stand nichts mehr entgegen. Ein reicher und vielfältiger musikalischer Tag lag vor den Besuchern des Festes. Der Lüttringhauser Posaunenchor machte den Anfang, die Musik- und Kunstschule in Lüttringhausen folgte ihm mit Pop- und Rocksongs, die Bigband der Schule spielte Jazz. Am Abend war weiterer Jazz in Gestalt der Beale-Street-Jazz Band vorgesehen. Der Lüttringhauser Männerchor bot an seinem Stand Grillwürstchen an und zeigte sich bereits am späten Nachmittag hoch zufrieden mit dem Gästeaufkommen und dem Fest im Allgemeinen.
Der Flair-Weltladen machte auf seine Arbeit aufmerksam und hatte pikante Curry-Nudeln, selbstverständlich bis in die kleinsten Zutaten aus fair gehandelten Waren zubereitet, im Angebot, die Lütteraten hatten Kinderbücher, aber auch Romane für Erwachsene zum Verkauf ausgestellt. Die beiden Visagistinnen am Stand der Lütteraten hatten buchstäblich alle Hände voll zu tun, um den Andrang beim Kinderschminken in gewissen Grenzen zu halten. Außerdem waren die Nachbarn des Rathauses, die Fleischerei Nolzen sowie die Bäckerei Beckmann, in das Bürgerfest integriert. Von den Menschen hinter den Ständen konnte man einhellige Begeisterung hören. „Der Besuch ist gut“, kam es von den Lütteraten, „das Wetter spielt mit, was will man mehr?“
Und auch die Gäste des Festes äußerten sich positiv. „Wichtig ist“, sagte Martina Gernt-Hoppe, „dass überhaupt wieder Etwas stattfinden kann. Die Menschen sind einfach nur froh, sich wieder einigermaßen unbeschwert draußen treffen und feiern zu können. Und dieses Bürgerfest kommt den Lüttringhausern gerade recht.“