ÖPNV: Neuerungen zum Fahrplanwechsel

Am 11. Oktober 2021 beginnen die Umbauarbeiten am Friedrich-Ebert-Platz. Zusammen mit der WSW mobil GmbH und Regionalverkehr Köln GmbH setzt der Verkehrsbetrieb zu diesem Termin Fahrplanänderungen im Remscheider Liniennetz um, damit sowohl während der Bauzeit wie auch nach Fertigstellung des neuen Busbahnhofs ein reibungsloser Nahverkehr gewährleistet bleibt. Die in diesem Zusammenhang erforderlichen Änderungen nutzen die Stadtwerke darüber hinaus für weitere Optimierungen beim ÖPNV-Angebot. Insbesondere werden die bisher im Tagesverkehr am Busbahnhof endenden Linien über den Friedrich-Ebert-Platz hinaus geführt, sodass künftig aus allen Richtungen die komplette Innenstadtachse vom Allee-Center bis zum Hauptbahnhof umsteigefrei erreichbar ist. Mit der neuen CityExpress-Linie CE63 erhält Remscheid erstmals eine beschleunigte innerstädtische Busverbindung.

Die Neuerungen beim Remscheider Busverkehr im Detail

Linie 260 (VRS)

Eine analog zu den Linien 652 und 672 vorgesehene Verlängerung bis / ab Hochstraße kann infolge unvorhersehbarer Ereignisse noch nicht termingerecht realisiert werden. Die Fahrplantabellen entsprechen daher dem voraussichtlich noch bis 11. Dezember gültigen Linienverlauf mit Endpunkt Friedrich-Ebert-Platz.

Linie CE63

Die neue Schnellverbindung verkehrt montags bis freitags während der Hauptverkehrszeiten zwischen Remscheid Mitte und Lüttringhausen. Die Fahrtstrecke führt vom Allee-Center (Bussteig C in der Scharffstraße) über Friedrich-Ebert-Platz, Hauptbahnhof, Neuenkamp, Bökerhöhe weiter über die A1 nach Lüttringhausen, wo vor der Rückfahrt nach Remscheid in einer großen Schleife das Ortszentrum (Eisernstein bzw. Rathaus), Klausen und die Industriegebiete Großhülsberg und Grünenplatz von der Linie angefahren werden. Einzelne Fahrten nach bzw. vor dem überwiegenden Berufsverkehr sind den Anforderungen des Schülerverkehrs angepasst.

Linie 615

Der Linienweg wird ab dem 10.10. über den Friedrich-Ebert- Platz hinaus über Markt bis Remscheid Hbf und Pirnaplatz verlängert. Die bisherige Linienwegvariante im FrühExpress-Verkehr über Stachelhausen zum Hauptbahnhof entfällt. An der Haltestelle Hochstraße wird in Fahrtrichtung Stadtmitte der Bussteig B anstelle des Bussteigs A angefahren. Montags bis freitags ersetzt eine zusätzliche Frühfahrt um 5.01 Uhr ab Remscheid Hbf nach Wuppertal die bisherige Fahrt der Linie 653 bis Hasten.

Linie 620

Wenige Fahrten zwischen Ronsdorf Bf und Lüttringhausen entfallen zugunsten einer neuen Verbindung von Ronsdorf über Großhülsberg nach Lüttringhausen und zurück (siehe Linie 666). Hinzu kommt dafür eine zusätzliche Fahrt zu Betriebsbeginn montags bis freitags von Ronsdorf nach Lüttringhausen. Im Frühverkehr samstags und sonntags sowie im Spätverkehr ändern sich einige Abfahrtzeiten in größerem Umfang.

Linie 652

Die Linie führt aus Richtung Wermelskirchen jetzt über den Friedrich-Ebert-Platz hinaus zu den Haltestellen Allee-Center und Hochstraße. Startpunkt an der Hochstraße ist Bussteig A.

Linie 653

Montags bis freitags gegen 7 Uhr ändern sich Fahrten im Bereich SG-Burg. An der Haltestelle Hochstraße in Fahrtrichtung Stadtmitte wird der Bussteig B anstelle des Bussteigs A angefahren. Am Friedrich-Ebert-Platz Richtung Hasten halten die Busse jetzt am Bussteig A4.

Linie 654

Von Solingen-Burg über Reinshagen – Güldenwerth – RS Mitte – Lennep bis zur Haltestelle Richthofenstraße (neue Halteposition C in der Richthofenstraße Nähe Einmündung Lindenallee / Lüttringhauser Straße) bleibt der Linienweg unverändert. Ab dort wird jetzt die Altstadt Lüttringhausen mit den neuen Haltestellen Friedhofstraße und Ludwig-Steil-Platz angefahren. Der weitere Verlauf führt über die Haltestelle Klausener Straße (in der Klausener Straße vor der Kreuzung Kreuzbergstraße), dann über Lüttringhausen Rathaus und Eisernstein bis Lüttringhausen Bf.

Einige Fahrten zu Betriebsbeginn und -ende nehmen weiterhin ab Richthofenstraße den direkten Weg über die Lindenallee Richtung Eisernstein; diese wechseln anschließend auf die Linie 660 und bedienen danach die Haltestellen Lüttringhausen Rathaus und Klausener Straße. Die Rückfahrt verläuft ab Lüttringhausen Bf über die Haltestellen Eisernstein – Lüttringhausen Rathaus – Reinwardtstraße (neue Bezeichnung anstelle von „Eisernstein“ zwecks Unterscheidung zur Haltestelle Eisernstein in der Barmer Straße) – Richthofenstraße und wie bisher weiter Richtung Lennep – RS Mitte – Güldenwerth – Reinshagen – SG-Burg. Die neue Fahrplankonstellation erlaubt die Einbeziehung der bisher aus Zeitgründen nur in Fahrtrichtung Lüttringhausen bedienten Lenneper Haltestelle Knusthöhe nun auch in Richtung Remscheid Mitte. Die Bedienung von Klausen übernehmen die Linien CE63, 660 und wie bisher die 620. An der Haltestelle Klausener Straße bestehen ganztägig zeitnahe Anschlüsse von Lennep nach Klausen sowie Richtung Clarenbach, in umgekehrter Richtung sind die Umsteigemöglichkeiten am Rathaus Lüttringhausen vorgesehen. Im Schülerverkehr zwischen Lennep und Klausen werden weiterhin Direktverbindungen mit E-Wagen bereitgestellt, die teilweise bisherige Verstärkungsfahrten der Linie 654 ersetzen. Mit der neuen Linienführung wird die dicht besiedelte Lüttringhauser Altstadt unmittelbar ins ÖPNV-Netz einbezogen. In Kombination mit einer geänderten Linienführung der 660 sind zudem nun alle einwohnerstarken Teile Lüttringhausens umsteigefrei an den nächstgelegenen S-Bahnhof angebunden.

Linie 657

Im FrühExpress-Verkehr samstags und sonntags verschieben sich die Abfahrtzeiten ab Hasten um 15 Minuten.

Linie 658

Die Abfahrten an der Haltestelle Rathaus / Gründerquartier in Richtung Rosenhügel – Falkenberg werden auf Bussteig A verlegt.

Linie 660

Der Streckenabschnitt zwischen Kremenholl und Stadtmitte entfällt und wird von der Linie 664 übernommen. Die Linie 660 beginnt und endet jetzt an der Haltestelle Rathaus / Gründerquartier (Bussteig B) und führt unverändert, jedoch mit neuem Fahrplan über Friedrich-Ebert-Platz – Remscheid Hbf – Clarenbach – Goldenberg bis zur Haltestelle Klausener Straße, ab dort über Klausen nach Lüttringhausen Rathaus, Eisernstein und Lüttringhausen Bf. Die Rückfahrt erfolgt über den gleichen Verlauf. Zwischen Klausener Straße und Klausen wird eine neue Haltestelle An der Windmühle eingerichtet. Durch die neue Fahrplankonstellation können die bisherigen Anschlüsse zwischen den Linien 654 und 660 am Rathaus Lüttringhausen in der Fahrtrichtung von Lennep nach Clarenbach jetzt an der Haltestelle Klausener Straße erreicht werden.

Linie 664

Der Linienweg wird aus und in Richtung Hohenhagen – Hasenberg – Lennep über Friedrich-Ebert-Platz hinaus anstelle der 660 bis / ab Kremenholl verlängert. Dadurch sind auch mit dieser Linie die Innenstadthaltestellen Allee-Center und Rathaus / Gründerquartier umsteigefrei angebunden und es entstehen zusätzliche Direktverbindungen zwischen Wohngebieten und dem Schulstandort Hohenhagen. Der Fahrplan bleibt auf dem bisherigen Linienabschnitt – mit Ausnahme einiger FrühExpress und Verstärkerfahrten – nahezu unverändert. Auf der Strecke Stadtmitte – Kremenholl ändern sich die Fahrtlagen gegenüber der bisherigen Linie 660 in größerem Ausmaß nur im Früh-, Abend- und Wochenendverkehr.

Linie 666

Neuer Fahrplan mit geändertem Linienweg von Lüttringhausen Rathaus über Lüttringhausen Bf (Barmer Straße) – Zur Grenze – Gewerbegebiet Großhülsberg nach Ronsdorf Bf, wo alle Fahrten als Linie 620 nach bzw. von Ronsdorf Mitte und Wuppertal-Elberfeld fortgesetzt werden. Im Industriegebiet führt die Fahrtstrecke über die Haltestellen Walter-Freitag-Straße, Schlosserstraße, Hülsberg und Dreherstraße (verlegter Haltestellenstandort in der Schlosserstraße an der Einmündung Dreherstraße). Die Bedienung der Haltestellen im Bereich Grünenplatz übernimmt montags bis freitags während des Hauptberufsverkehrs (sowie mit zwei Fahrten samstagsfrüh) die neue Linie CE63; für alle übrigen Zeiten – neu auch abends und an Wochenenden – wird ein ergänzendes AnrufSammel-Taxi-Angebot eingerichtet (siehe Linie AST), das auch die nicht mehr auf den Linienwegen der 666 und CE63 liegende bisherige Haltestelle Großhülsberg (neuer Name: „Hülsberger Teich“) umfasst.

Linie 670

Ab Honsberg verdichtet eine zusätzliche Verstärkerfahrt montags bis freitags morgens die Wagenfolge auf fünf Minuten. Die Abfahrt am Friedrich-Ebert-Platz Richtung Steinberg – Clarenbach – Ronsdorf wird auf Bussteig A3 verlegt.

Linie 672

Der Linienweg im Remscheider Zentrum wird identisch mit der Linie 652 um die Haltestellen Allee-Center und Hochstraße erweitert.

Linie 673

Die Abfahrt am Friedrich-Ebert-Platz in Richtung Nordstraße erfolgt vom Bussteig A3.

Linie 675

Neue Abfahrtposition an der Haltestelle Hochstraße in Richtung Baisiepen ist Bussteig B.

Linie NE12

Die Haltestellen Rosenhof und Ziegelstraße Mitte werden in die FlexiBus-Bedarfsbedienung einbezogen: Falls man dort aussteigen möchten, informiert man am besten rechtzeitig das Fahrpersonal. Fahrgäste, die an diesen Haltestellen zusteigen wollen, melden ihren Fahrtwunsch spätestens 20 Minuten vor der planmäßigen Abfahrtzeit unter der Telefonnummer 0 21 91 – 16  49 49 an. Um trotz des bedarfsweise unterschiedlichen Linienwegs an der Haltestelle Mannesmann einen einheitlichen Einstiegpunkt anzubieten, wird die Abfahrt an den neu eingerichteten Bussteig D in der Burger Straße etwa 80 Meter vor der Einmündung Bliedinghauser Straße verlegt.

Linie NE15

Der an der Haltestelle Hochstraße angefahrene Bussteig F wird auf die andere Seite der Kreuzung an die Einfahrt des dortigen Parkhauses verlegt.

Linie AST

Das AnrufSammelTaxi-Angebot in den Bereichen Hasten / Westen, Lennep / Bergisch-Born / Wermelskirchen und Clarenbach / Ronsdorf wird um einen zusätzlichen AST-Service erweitert: Der neue Bedarfsverkehr verbindet die Haltestellen Lüttringhausen Rathaus, Eisernstein und Lüttringhausen Bf (Beyenburger Straße) mit dem Bedienungsgebiet Grünenplatz / Großhülsberg und sorgt dort – insbesondere außerhalb der  Betriebszeiten der Linien CE63 und 666 – für ein kontinuierliches Fahrplanangebot täglich von früh morgens bis spät abends. Neben den Bushaltestellen im Bedienungsgebiet stehen den Fahrgästen drei weitere Einstiegpunkte – die Haltestellen Hülsberger Teich, Großhülsberg Siedlung und Klausener Bachtal – zur Verfügung. Das Aussteigen ist innerhalb des Bedienungsgebiets überall dort möglich, wo die Verkehrsverhältnisse dies zulassen. Eine AST-Fahrt muss spätestens 30 Minuten vor der planmäßigen Abfahrtzeit unter 0 21 91 – 16 48 48 angemeldet werden.

Kleinere Verschiebungen der Abfahrtzeiten oder Änderungen einzelner Fahrten auch auf den hier nicht aufgelisteten Linien (wie z.B. Linie 655 und 671) können unter www.stadtwerke-remscheid.de den Fahrplantabellen entnommen werden. Eine individuelle Beratung zu allen Fragen rund um das öffentliche Nahverkehrsangebot erhalten Fahrgäste auch telefonisch unter 0 180 6 – 50 40 30 (20 Cent je Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 60 Cent je Anruf) und im MobilCenter im Allee-Center.

„Lob und Dank“ – Orgelmusik zu Erntedank

Die Evangelische Kirchengemeinde Lüttringhausen lädt am Erntedank-Sonntag, 3. Oktober 2021, zu 17:00 Uhr herzlich in ihre Kirche, Ludwig-Steil-Platz, ein.

Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk aus Wuppertal wird passend zum Motto des Tages „Lob und Dank“ an der klangvollen Beckerath-Orgel musizieren. Beim Benefizkonzert erklingen Werke Alter Meister wie Johann Sebastian Bach und Johann Gottfried Walther sowie zeitgenössischer Komponisten wie Matthew H. Corl oder David Blackwell. Begleitung bekommt die Musik von kleinen geistlichen Impulsen – gelesen von Pfarrerin Kristiane Voll.

Der Eintritt – die 3-G-Regel ist zu beachten – ist frei; Spenden für die Orgel sind sehr gern willkommen.

Kantor Christian Gottwald spielt die Beckerath-Orgel

Christian Gottwald: Wolfgang Amadeus Mozart – Kirchensonate in C-Dur

tanzt.jetzt! durchs Dorp

Das internationale Tanzfestival „tanzt.jetzt!“ fand zum zweiten Mal in Lüttringhausen statt. An vier Orten gab es spannende Aufführungen mit zeitgenössischem Tanz.

Beim Auftakt im vergangenen Jahr regnete es in Strömen. Als Wiedergutmachung war den fünf Tänzer*innen, die zeitgenössischen Tanz mitten zu den Menschen bringen wollten, in diesem Jahr Sonne und strahlend blauer Himmel beschieden. Über vierzig Zuschauende sind der Einladung von Joy Kammin gefolgt und warteten an der Heimatbühne geduldig auf die erste Aufführung. Doch statt sich nur zuzuschauen, war die direkte Beteiligung nicht nur möglich, sondern auch erwünscht: Ein Mikrofon war aufgebaut, das den Zuschauenden die Möglichkeit zur Teilnahme gab. Egal ob Entensprache, Klatschen oder ein „Geht Sonntag wählen!“ einer jüngeren Zuschauerin, Tänzerin Julia Gómez Avilés improvisierte zu den Geräuschen. Als Bühne diente ihr dabei einfach ein alter Teppich. So reagierte Julia sportlich zackig, als ins Mikrofon geklatscht wurde, tanzte als ein Duo spontan ein paar Zeilen eines Popsongs einsangen oder hob zum Flug eines Vogels an, an sanft gepfiffen wurde.

Weiter ging es zum künftigen Gartenlokal von Ali Topbas. Bei live gespielter Gitarrenmusik wurde das Publikum Zeuge eines Liebesreigens zwischen Naomi Kamihigashi und Thomas Walschot, die auch im echten Leben ein Paar sind. Astrid Bramming versuchte, die beiden zu trennen, warf sich zwischen sie – doch erfolglos. Am Ende träumten alle drei gemeinsam mit der Sonne im Gesicht.

Astrid Bramming versuchte erfolglos sich zwischen das Liebespaar zu drängen. Foto: Sascha von Gerishem
Astrid Bramming versuchte erfolglos sich zwischen das Liebespaar zu drängen. Foto: Sascha von Gerishem

Dritter Stopp war in der evangelischen Stadtkirche. Das Publikum nahm auf der Empore Platz und beobachtete zunächst Julia und Joy vor den Kirchenfenstern auf der gegenüberliegenden Seite. Plötzlich hörte und entdeckte man etwa Celine Kammin, Musikpädagogin und Joys Schwester, in einem der runden Kirchenfenster sitzen. Vater Jürgen Kammin saß ein Fenster weiter und intonierte fleißig mit. Ein tänzerisches Spiel mit den Bankreihen begann, mittlerweile wurde zu viert getanzt. Zur musikalischen Unterhaltung wurden neben der gesungenen Geräuschkulisse auch der Flügel und eine Posaune eingesetzt. Weiter ging es unten in der Kirche, kleine Accessoires, wie ein Hut und eine goldene Handtasche, kamen beim getanzten Dialog von Astrid und Joy zum Einsatz. „Entschuldigen Sie, das ist mein Platz, ich sitze hier jeden Sonntag!“, sagte Joy Kammin, bevor im Tanz weiter um den Platz gestritten wurde.

Auf dem Weg zur vierten und letzten Location ging es in Richtung Friedhofskapelle. Der Tross der wandernden Zuschauenden wurde jedoch noch vor dem Spielplatz Schmittenbusch von einem Kartonwesen mit Gummistiefelfüßen und Handschuhaugen überrascht. Nicht nur die vielen jungen Zuschauenden lachten. Allgemeine Erheiterung. Man folgte dem Wesen zum letzten Etappenziel.

Dort standen Joy und Julia, ihre Gesichter waren hinter Spiegeln verborgen, in denen man sich selbst, die Blätter, den Himmel oder jemand anderen sah. Es wurde zu einem Kennenlernen und Begreifen der Person hinter dem Spiegel. Wenn zunächst auch mit dem eigenen Spiegelbild getanzt wurde. Muss man sich lieben, um andere lieben zu können? Die Station endete mit Tänzer*innen auf der Wiese. Zunächst ein Spaziergang, dann Tai-Chi und dann ausgelassenes Gerenne mit Purzelbäumen und Herunterrollen. Und saßen dann in Zeitlupe beisammen, klatschten und tanzten.

Das Publikum, das es sich dazu im Gras gemütlich gemacht hatte, applaudierte begeistert, als das Spektakel vorbei war. Fotos wurden geschossen, es wurde gratuliert, Blümchen wurden überreicht.

Die einzelnen Stationen zu beschreiben ist schwierig, da die Performances sehr viele Sinne gleichzeitig ansprechen und dann auch noch mit diesen gespielt wird. Man muss es erleben. Daher auch aus Sicht der Erlebenden Dank an den Bergischen Kulturfonds, der das Festival erneut finanziell gefördert hat. Zeitgenössischen Tanz muss man erleben, wunderbar, dass es es hier erneut ging. Insgesamt waren mehr als doppelt so viele Zuschauende, oder Erlebende, dabei als im vergangenen Jahr. Wenn es im nächsten Jahr hoffentlich eine dritte Auflage gibt, wird es sicher eng. Wir drücken fest die Daumen.

Workshops am Sonntag

Wen das Bewegungsfieber gepackt hat, kann am Sonntag in Workshops mit den Tänzer*innen noch eigene Erfahrungen sammeln oder diese mit einfließen lassen. Alle Infos zu den Workshops und Anmeldemöglichkeit unter www.tanzt.jetzt.

Tanzt.jetzt wieder in Lüttringhausen

Am Samstag, 25. September 2021, wird Remscheid-Lüttringhausen wieder zu einer Bühne für den Tanz. Fünf internationale Tänzer*innen führen an vier verschiedenen Orten eigens für das diesjährige Festival entwickelte Choreographien auf, und verzaubern durch den Tanz, Bewegung, Klang und Visuelle Kunst ihre Umgebung. Das versprochene gute Wetter macht die Performance Route zum perfekten (Familien-) Ausflug. Treffpunkt: Heimatspielbühne Lüttringhausen. Um 17 Uhr gibt es noch Plätze, schnell noch anmelden.

Am Sonntag, 26. September 2021, habt ihr die Chance euch für einen oder mehrere der vielseitigen Tanzworkshops mit den Tänzer*innen anzumelden. Für jede und jeden, für Neulinge und für jedes Alter, sollte etwas dabei sein. Informationen und Anmeldung findet man unter www.tanzt.jetzt

Rückschau zu Tanzt.jetzt #1 in 2020

Sachstand Bahnhofsgebäude Lüttringhausen

Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Stadtentwicklung, Klimaschutz (BUSK) am 05.10.2021 von der Fraktion von Die Grünen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Mähler,

2018 wurde die historische Empfangshalle des Lüttringhauser Bahnhofs von der Deutschen Bahn an eine Essener Immobilienfirma verkauft. Der lokalen Presse war danach zu entnehmen, dass diese Firma den Eisenbahnfreunden Remscheid weiterhin Räumlichkeiten zur Verfügung stellen möchte und eine gemischte Nutzung mit Dienstleistung und Gewerbe vorsieht. Das Gebäude sollte dafür umfassend saniert werden.

In der ersten Jahreshälfte 2019 gab es auch ein Bahnhofsfest, sodass die Stimmung positiv war, was den Erhalt des Bahnhofgebäudes angeht. Zwei Jahre später zeigt sich leider ein anderes Bild: Bis auf ein paar wenige Ausbesserungen scheinen die Arbeiten an dem Gebäude nicht wesentlich vorangekommen zu sein.

Wir bitten daher um die Beantwortung folgender Fragen:

  • Gibt es Informationen darüber, wie der Sachstand bezüglich des Engagements des neuen Eigentümers ist?
  • Wird vom Besitzer weiter daran festgehalten, das Gebäude zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen?

Mit freundlichen Grüßen, gez.

David Schichel
(Fraktionsvorsitzender und Sprecher im BUSK)

Sicherheit Klausener Straße

Anfrage zur Sitzung der BV 4 am 29.09.2021 von der Fraktion von Die Grünen.

Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Heuser,

die Ausfahrt aus Alt-Klausen von den Häusern 18-20, 20a und 24 aus Richtung Kreuzbergstraße wird bis an die Kante als Parkfläche ausgewiesen. Dadurch wird der von dort kommende Verkehr nur sehr spät, manchmal auch gar nicht gesehen (z.B. wenn LKW oder Wohnwagen abgestellt wurden). Die Klausener Straße weist ein starkes Gefälle auf, der Radweg verläuft zur Fahrbahn hin und ein Herantasten der Ausfahrenden bedeutet gerade für Radfahrende ein nicht unerhebliches Risiko, da auch die Radfahrenden ausfahrende PKW oft erst spät erkennen.

Daher wäre es wünschenswert, wenn sich die Verkehrsteilnehmer früher sehen könnten, schon, um zu vermeiden, dass Radfahrende unter Umständen gezwungen sein könnten, bei einer für Radfahrende sehr hohen Geschwindigkeit, waghalsige Ausweichmanöver einzuleiten.

Auch wenn bisher noch nichts passiert ist, ist dies aus unserer Sicht ein vermeidbarer Gefahrenpunkt. Die Bewohner der o.g. Häuser wären bei Bedarf auch gerne bereit, die Situation bei einem Ortstermin zu schildern.

Wir bitten vor diesem Hintergrund um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Kann die Ein- und Ausfahrt zu den Häusern Klausen 18-20, 20a und 24 dahingehend geändert werden, dass für die Ausfahrt Klausener Straße Richtung Kreuzbergstraße eine Sperrfläche eingerichtet wird, die mindestens fünf Meter in der Länge misst?
  2. Welche alternativen Möglichkeiten gibt es, diese Stelle sicherer zu gestalten?

Mit freundlichen Grüßen, gez.

Bernhard Ruthenberg
Grünen-Fraktionsvorsitzender BV 4

Frank Hoffmann
Grünen-Fraktionsmitglied BV 4

Birgden III: Wie kann man die Straße für Kinder sicherer machen?

Anfrage zur Sitzung der BV 4 am 29.09.2021 von der Fraktion von Die Grünen.

Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Heuser,

die Anwohner der Siedlung Birgden III beklagen sich darüber, dass sich kaum jemand an die Geschwindigkeitsvorgabe von 50 km/h bei der Durchfahrt der L157 (Ronsdorfer Straße) hält. Insbesondere für Kinder, die den Bus zur Schule nehmen möchten und in Richtung Stollen fahren, Anwohner der Siedlung Birgden III beklagen sich darüber, dass sich kaum jemand an die Geschwindigkeitsvorgabe von 50 km/h bei der Durchfahrt der L157 (Ronsdorfer Straße) hält. Insbesondere ist dies für Kinder, die den Bus zur Schule nehmen möchten und in Richtung Stollen fahren, ist dies sehr gefährlich.

So wurde unserer Fraktion gegenüber bereits aus der Anwohnerschaft die Forderung nach verstärkter Verkehrsüberwachung geäußert.

Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie könnte der Zugang zur Bushaltestelle der Linie 670 an der Ronsdorfer Straße (L157) Höhe Birgden III zwischen Farrenbracken / Stollen sicherer gestaltet werden?
  2. Wäre es möglich, die Autofahrer deutlicher darauf hinzuweisen, dass dies eine Straße ist, die auch von Kindern auf dem Schulweg überquert werden muss?
  3. Welche weiteren Möglichkeiten gäbe es, die L157 an dieser Stelle sicherer zu machen?
  4. Könnte man eine permanente Geschwindigkeitsüberwachung einrichten?

Mit freundlichen Grüßen, gez.

Bernhard Ruthenberg
Grünen-Fraktionsvorsitzender BV 4

Frank Hoffmann
Grünen-Fraktionsmitglied BV 4

Erneuerung der Fahrbahndecke am Albert-Tillmanns-Weg und in der Karl-Dowidat-Straße

Antrag zur Sitzung der BV 4 am 29.09.2021 von den Fraktionen von SPD und Die Grünen.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Heuser,

die Fraktionen von SPD und GRÜNE der BV 4 bitten Sie, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der BV 4 am 29.09.2021 zu nehmen:

Die Verwaltung wird gebeten, die Fahrbahndecke am Albert-Tillmanns-Weg zwischen Hülsberger Straße und Tulpenweg sowie in der Karl-Dowidat-Straße zeitnah zu erneuern.

Begründung:

Der Albert-Tillmanns-Weg ist gerade für Radfahrer eine gute Verbindung, um von Klausen zum Lüttringhauser Bahnhof zu kommen. Da die Strecke über „Am Schützenplatz“ eng und hoch frequentiert ist, zusätzlich von einer Buslinie befahren wird, könnten Radfahrer hier vergleichsweise sicher den Stadtteil verlassen. Der zur Masuren Straße liegende Teil des Albert-Tillmanns-Weg ist in beide Richtungen für den Radverkehr geöffnet, was die Attraktivität weiter steigert.

Leider ist für das Teilstück des Albert-Tillmanns-Weg zwischen Hülsberger Straße und Tulpenweg die Fahrbahndecke in einem dermaßen schlechten Zustand, dass ein sicheres Befahren für Radfahrer nicht möglich ist.

In der Karl-Dowidat-Straße ist der Fahrbahnbelag in einem derart schlechten Zustand, dass das Befahren mit Fahrrädern und Motorrädern zu einer erheblichen Gefahr wird. Der Fahrbahnbelag ist an einigen Stellen komplett erodiert. Eine sichere Durchfahrt sowie die Zufahrt bzw. ein Zugang zu den Wohnungen sind derzeit nicht gewährleistet – ein Zustand, der baldmöglichst geändert werden sollte, zumal sich die Beschwerden der Anwohnenden häufen.

Wir sind uns der knappen finanziellen und personellen Mittel – gerade in Bezug auf die notwendige Sanierung vieler Hauptstrecken – bewusst, möchten aber trotzdem darum bitten, hier in absehbarer Zeit tätig zu werden.

Mit freundlichen Grüßen, gez.    

Dr. Gerhilt Dietrich
SPD-Fraktionsvorsitzende der BV 4

Bernhard Ruthenberg
GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender der BV 4

Rechtsberatung im Oktober bei den Schlawinern

Die Schlawiner bieten am Mittwoch, 6. Oktober 2021, von 17 Uhr bis 19 Uhr eine Rechtsberatung für diejenigen Bürgerinnen und Bürger an, die Beratungs- und Prozesskostenhilfe in Anspruch nehmen können. Eine Rechtsanwältin berät in allen juristischen Fragen.

Ab sofort im Quartierstreff

Die Rechtsberatung findet im neuen Quartierstreff Klausen in der Karl-Arnold-Straße 4a in 42899 Remscheid-Lüttringhausen statt.

Anmeldung erforderlich

Telefonische Anmeldung bei Anja Westfal per Telefon: (0 21 91) 6 91 38 78, (01 72) 9 07 15 45 oder E-Mail: anja.westfal@dieschlawiner.de

11. Sommerserenade vom Kinder- und Jugendchor VOICES

Endlich ist es wieder soweit: Der Kinder-und Jugendchor VOICES der Musik-und Kunstschule Remscheid gibt am Freitag, 24. September, seine 11. Sommerserenade im Vaßbendersaal in Remscheid.

Nach fast zweijähriger Pause, unzähligen Proben im Homeoffice und Kontaktsperren darf endlich wieder gesungen werden! Coronabedingt wird es zwei Sommerserenaden geben: eine Kinderchor-Sommerserenade um 16 Uhr und die Jugendchor-Sommerserenade um 19 Uhr. Der Kinderchor hat Lieder zur Geschichte von „Ritter Rost und das Gespenst“ vorbereitet – mit vielen großen und kleinen Solistinnen und Solisten. Auch Solostücke auf dem Klavier und der Blockflöte hat der Kinderchor im Gepäck. Der Jugendchor singt mehrstimmige Werke aus Klassik, Gospel und Pop. Auch hier gibt es zahlreiche Solistinnen und Solisten.

Termin

Freitag, 24. September 2021, 16 und 19 Uhr im Vaßbendersaal Remscheid, Ambrosius-Vaßbender-Platz

Klavier: Anton Pembaur (16 Uhr) und Thomas Hilger (19 Uhr).

Musikalische Leitung: Astrid Ruckebier

Eintritt frei, am Ausgang wird für die Arbeit der VOICES gesammelt. Einlass nur mit 3-G-Nachweis (geimpft, genesen, getestet)! Da die Plätze begrenzt sind, wird um Voranmeldung gebeten unter astrid@schmidtguitar.de.

Festeggiamo L’Amicizia – Lasst uns die Freundschaft feiern!

Bilinguale Lesung in Italienisch und Deutsch im Quartierstreff Klausen. Der Eintritt ist immer kostenfrei. Es gilt die 3G-Regel!

Eine bilinguale Lesung Italienisch/Deutsch mit Judith Bintakies und Ulla Wilberg. Gegenseitiges Verständnis fördern, heißt auch, sein Gegenüber in der eigenen Sprache anzureden und damit wertzuschätzen. Judith und Ulla machen es vor!

Dienstag, 21. September 2021 ab 19 Uhr im Quartierstreff Klausen, Karl-Arnold-Straße 4a in 42899 Remscheid.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung vom Kulturkreis.jetzt im Heimatbund Lüttringhausen e.V. und AWO Lennep Lüttringhausen.

Pressemitteilung des Festivals „Dem Leben auf der Spur“ zum Heiligen Jahr in Lennep.

Weitere Infos

Das volle Programm auf www.jakobsjahr-lennep.de

DER FILM ZUM PROJEKT „MEIN GOTT, LENNEP! IST JETZT ONLINE: http://www.jakobsjahr-lennep.de/medien

Töttern! – Die fünf Bundestagskandidat*innen im Streitgespräch

Das Format „Töttern“, vom Lüttringhauser Kulturkreis.jetzt initiiert, hat sich durchgesetzt. Schon einige Abende sind diskutierfreudig und friedlich, wenn auch hier und da mal hitzig, durchgeführt worden. Dass sich die fünf Bundestagskandidat*innen der demokratischen Parteien im Wahlbezirk 103 (Solingen – Remscheid – Wuppertal II) zusammensetzen und unter der Moderation von Thorsten Greuling über Gott und die Welt debattieren, kommt in der Regel nicht so häufig vor. Und so war denn auch das Aufeinandertreffen der Politikerin und der Politiker die einzige derartige Veranstaltung in Remscheid und eine der größten im ganzen Wahlkreis. Im Saal des CVJM in Lüttringhausen hatten sich am Mittwochabend (15. September, eineinhalb Wochen vor der Bundestagswahl) 50 Interessierte eingefunden.

Der Abend entwickelte sich schnell zu einer „typischen“ Wahlkampfveranstaltung. Thesen und Aussagen wurden hier bestätigt, dort vehement bestritten, und so entwickelte sich ein quirliges Hin und Her aus politischen Statements, kernigen Gegenreden, gelegentlichem Kopfschütteln und durchaus hitzigen Diskussionen.

„Mein Sohn ist 12“, eröffnete Thosten Greuling humorvoll den Abend, „und fragte mich: Du, Papa, kann ein Mann eigentlich Bundeskanzlerin werden? Er kennt es halt nicht anders.“

Kann ein Mann eigentlich Bundeskanzlerin werden?

Shoan Vaisi, Silvie Vaeckenstedt, Dr. Robert Weindl, Ingo Schäfer, Jürgen Hardt und Moderator Thorsten Greuling. Foto: Peter Klohs
Shoan Vaisi, Silvie Vaeckenstedt, Dr. Robert Weindl, Ingo Schäfer, Jürgen Hardt und Moderator Thorsten Greuling. Foto: Peter Klohs

Aber schnell konzentrierte sich die politische Runde auf globale und lokale Themen. Shoan Vaisi (Die Linke) kam vor zehn Jahren aus dem Iran nach Deutschland und könnte als erster Flüchtling in den Bundestag einziehen. Er konstatierte das völlige Versagen der Bundesregierung in Afghanistan, eine Aussage, die Jürgen Hardt von der CDU und Ingo Schäfer (SPD) so nicht stehenlassen wollten. „Der Anfang unseres Engagements in Afghanistan war gut. Das Ende war nicht so glücklich“, äußerte sich Hardt.

Im Weiteren bekam vor Allem der SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz sein Fett weg. „Der hat den Altschulden-Fonds auf sehr unseriöse Weise in die Welt gesetzt, einfach so, ohne Absprache“, warf Hardt in die Runde und erntete vehementen Widerspruch von Schäfer. Dr. Robert Weindl (FDP) dazu süffisant: „Interessant, wie sich die beiden den schwarzen Peter zuschieben. Dabei vergessen sie, dass richtige Arbeit auf uns wartet: Die Digitalisierung, die Verkehrswende, die Klimafragen.“

Weiterer Streitpunkt war die von den Linken geforderte „Reichensteuer“. Schäfer dazu: „Wir lehnen es ab, dass immer die kleinen Leute die Kohlen aus dem Feuer holen. Jetzt sind auch mal die Besserverdienenden dran.“ Natürlich waren Hardt und Dr. Weindl mit dieser Aussage nicht einverstanden. Insbesondere der FDP-Kandidat ließ es sich nicht nehmen, den Stellenwert, den für seine Partei die Industrie einnimmt, immer wieder zu betonen. „Wir werden die Steuern senken, damit die Industrie brummt.“ Und fügte hinzu: „Es ist ja nicht so, dass wir keine Schulden machen wollen. Aber ich fördere die Wirtschaft ja nicht, indem ich Steuern erhöhe.“ Hardt und Dr. Weindl waren sich darin einig, dass eine höhere Steuerlast nicht bedeute, dass man mehr Geld einnehme.

"Wohlstand, der mit Umweltzerstörung erreicht wird, ist ein schlechter Wohlstand. Wir sollten Angst davor haben, was geschieht, wenn nichts geschieht in der Klimapolitik", entgegnet Silvia Vaeckenstedt zu Dr. Robert Weindl. Foto: Peter Klohs
„Wohlstand, der mit Umweltzerstörung erreicht wird, ist ein schlechter Wohlstand. Wir sollten Angst davor haben, was geschieht, wenn nichts geschieht in der Klimapolitik“, entgegnet Silvia Vaeckenstedt zu Dr. Robert Weindl. Foto: Peter Klohs

„Wohlstand, der mit Umweltzerstörung erreicht wird, ist ein schlechter Wohlstand.“

Silvia Vaeckenstedt, B90/Die Grünen

Die große Stunde von Silvia Vaeckenstedt (Bündnis 90 / Die Grünen) schlug beim Thema Klimakatastrophe. „Nur wo Grün draufsteht, ist auch Grün drin“, sagte sie selbstbewusst. „Wir“, und sie sah in die Runde, „wollen alle das Gleiche. Aber wir Grünen wollen es schneller.“ Nach Ansicht des FDP-Vertreters steht die Industrie für die Klima-Wende bereit. „Die wartet nur darauf, das man ihr sagt, wie das vonstatten gehen soll.“ Silvia Vaeckenstedt hielt dagegen. „Wohlstand, der mit Umweltzerstörung erreicht wird, ist ein schlechter Wohlstand. Wir sollten Angst davor haben, was geschieht, wenn nichts geschieht in der Klimapolitik.“ Klare Vorgaben an die Unternehmen forderte Shoan Vaisi. „70 Prozent der Umweltbelastungen stammen von 100 Großkonzernen. Das ist doch Wahnsinn.“ Jürgen Hardt dazu: „Deutschland trägt 2 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Es ist für mich völlig klar, dass die große Lösung jetzt nicht aus unserem Land kommt.“ – „Ein CO2-Deckel macht Sinn“, meinte Robert Weindl. Man könnte synthetische Kraftstoffe entwickeln. Und Wasserstoff einbeziehen. „Es gibt verschiedene Arten, die Umwelt zu entlasten.“

Ingo Schäfer (li.) und Jürgen Hardt (re.). Foto: Peter Klohs
Ingo Schäfer (li.) und Jürgen Hardt (re.). Foto: Peter Klohs

Eine Frau aus dem Publikum, die sich als alleinerziehende Mutter zu erkennen gab, fragte Jürgen Hardt: „Sie alle haben sich Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben. Warum reden Sie alle nur und tun nicht einfach?“ Die wenig souveräne Antwort des CDU-Kandidaten: „Weil es dann weniger Jobs für alleinerziehende Mütter geben würde. Punkt.“ Deutlicher Unmut im Publikum. Shoan Vaisi kommentierte: „Typisch CDU.“ Die Gemütswellen beruhigten sich jedoch wieder.

Weitere Themen waren die auch im Wahlkreis 103 bemerkbare Kinderarmut und deren Bekämpfung, der immer größer werdende Bundestag (Ingo Schäfer: „Der Bundestag ist bald das zweitgrößte Parlament der Welt – nach China!“) und von den Kandidaten bevorzugte Koalitionen. Schäfer und Hardt wollten dazu keine allzu verbindliche Antwort geben („Wir schauen nach der Wahl, was machbar ist“), und alles andere – die Unmöglichkeit einer Koalition zwischen Linken und CDU, die Präferenz der Grünen in Richtung SPD, das Offenhalten aller Optionen bei der FDP – konnte man sich als einigermaßen politisch interessierter Mensch auch denken.

Der Abend zeigte deutlich auf, wo die großen Themen der fünf demokratischen Parteien liegen. Moderator Thorsten Greuling leitete die Diskussion souverän. Eine andere Partei, die in den bundesdeutschen Umfragen im unteren zweistelligen Bereich angesiedelt ist und mit der niemand, noch nicht einmal die Rechtsaußen der CDU, koalieren wollen, war an diesem Abend nicht dabei und wurde auch nicht vermisst.

Gemeinsames Posieren nach der Tötterrunde: Shoan Vaisi, Dr. Robert Weindl, Ingo Schäfer, Silvia Vaeckenstedt, Jürgen Hardt, Kulturkreis.jetzt-Leiterin Ulla Wilberg und Moderator Thorsten Greuling. Foto: Sascha von Gerishem
Gemeinsames Posieren nach der Tötterrunde: Shoan Vaisi, Dr. Robert Weindl, Ingo Schäfer, Silvia Vaeckenstedt, Jürgen Hardt, Kulturkreis.jetzt-Leiterin Ulla Wilberg und Moderator Thorsten Greuling. Foto: Sascha von Gerishem