Bühnenprobe für Nepomuk

Besuch einer Probe der Lüttringhauser Volksbühne vom Stück „Sechs Richtige für Nepomuk“.

„Was machst Du denn hier?“, begrüßt mich Holger Gutacker kurz hinter dem Ludwig-Steil-Platz, als ich auf dem Weg zu einer Bühnenprobe der Lüttringhauser Volksbühne bin. Holger gehört zu den fünf neuen Mitspielenden des Ensembles. Er nimmt mich gleich mit hinter die Kulissen und führt mich direkt durch Nepomuk Knallgans‘ Gasthof auf die Außenbühne. Überall herrscht entweder geschäftiges Treiben oder herzliches Töttern. Udo Leonhardt, der Spielleiter, steht etwas abseits und spricht mit der lokalen Printpresse, Frau Naber besucht die Probe auch.

Christian Wüster, der 1. Vorsitzende, begrüßt mich fröhlich: „Möchtest Du ein Bier?“ Ich wohne ja in der unmittelbaren Nachbarschaft des Heimatspielgeländes, besuche alljährlich die Bergischen Heimatspiele und schätze Christian auch als Freund und Nachbar, also sag ich natürlich ja und mache es mir bequem.

Die Bänke sind komplett neu. Die Stadt Remscheid hat die ruhige Pandemiezeit genutzt, und das Spielgelände auf Vordermann gebracht. „Ich bin da bei unserem Kulturdezernenten Sven Wiertz tatsächlich offene Türen eingerannt“, sagt Kultur-Neulobbyist Wüster und freut sich schon wieder. Überhaupt – die gesamte Stimmung auf dem Bühnengelände ist ausgesprochen fröhlich und herzlich. „Es war schon so ein tolles Gefühl, als wir in unseren Proberäumen endlich mal wieder von Angesicht zu Angesicht proben konnten, nach dieser schier endlosen Zeit der Enthaltsamkeit.“ Und jetzt stehen nicht nur die Kulissen wieder, auch die Menschen sind auf die Heimatbühne zurückgekehrt. Leider nicht alle. Vier Vereinsmitglieder, drei noch bis zuletzt aktiv schauspielernd, sind während der zweijährigen Spielpause verstorben: Willi, Marc, Rolf und Christel. Im neuen Programmheft wird ihrer mit Fotos gedacht.

Udo Leonhardt begibt sich langsam zu seinem Stuhl, gleich geht es wohl los. Kurze Besprechung mit Christian Wüster, alles okay, dann grüßt der Spielleiter herzlich in die Runde und stellt Frau Naber und mich den Anwesenden kurz vor.

Es ist 1930 in einem Dorf im Bergischen Land. Die Geschäftsleute im Ort halten sich mehr schlecht als recht über Wasser. Da kommt das jährliche Hahneköppen als Ablenkung sehr recht: Es lockt ein Gewinn von 100.000 Reichsmark, die sich die gewiefte Wirtsfrau gern unter den Nagel reißen würde. Aber auch der österreichische Militär Ferdinand Poltbacher, der im Gasthof residiert, spielt sein eigenes Spiel: Er möchte die Jugend des Ortes für seine „Bewegung“ begeistern…

Dann legen sie los. Das eben noch fröhliche Gewusel an Menschen löst sich auf. Zielsicher werden Positionen auf der Bühne eingenommen, in den Kulissen oder auf den Zuschauerbänken. Sabrina Ottersbach und Sebastian Stein spielen das Ehepaar Knallgans, Wirtsleute. Die resolute Thusnelda Knallgans hat ihrem Nepomuk gegenüber eindeutig die Hosen an.

Thusnelda Knallgans zeigt ihrem Nepomuk die Haare auf den Zähnen. Foto: Sascha von Gerishem
Thusnelda Knallgans zeigt ihrem Nepomuk die Haare auf den Zähnen. Foto: Sascha von Gerishem

Brigitte Grote sitzt als Souffleuse mit auf der Bühne, doch ihre Einsätze bleiben rar. Vereinzelt sieht man zwar noch Texthefte auf der Bühne und in den Kulissen, aber immer nur, wenn die Schauspielenden gerade ohne Einsatz sind. Ablesen braucht hier schon niemand mehr.

„Spielen wir gleich durch, oder…?“, fragt Thusnelda, also Sabrina, von der Bühne. „Ja, gleich durch“, verfügt der Spielleiter nach kurzem Blick- und Nickkontakt mit Jenni Kroll, die ebenfalls für die Thusnelda Knallgans besetzt ist. „Wir haben fast alle Rollen doppelt vergeben“, klärt Christian Wüster auf, „wir wissen ja nicht wie sich das mit Corona jetzt noch entwickelt, da wollten wir einfach auf Nummer Sicher gehen.“

Guido Romlau, Manfred Penz, Brigitte Grote, Sabrina Ottersbach, Fritz Dickel und Sebastian Stein. Foto: Sascha von Gerishem
Guido Romlau, Manfred Penz, Brigitte Grote, Sabrina Ottersbach, Fritz Dickel und Sebastian Stein. Foto: Sascha von Gerishem

„Mit einem Eierlikörchen ist es da drin nicht getan, da brauch ich schon eine ganze Flasche!“

Thusnelda Knallgans, Wirtin

Die Proben laufen flüssig, auch ohne Kostüme sieht es schon aus wie Theater und fühlt sich auch so an. Wohin mit den Requisiten? „Soll ich das mitnehmen oder hier liegen lassen?“, fragt Sabrina. „Leg es doch unter die Tischdecke“, wirft Jenni ein. „Lass es einfach liegen, aber obendrauf“, weist der Spielleiter an. Schließlich muss der nächste Schauspieler die Unterlagen ja sehen können. „Halt!“, wirft Udo Leonhardt ein, „Tretet bitte in einer anderen Reihenfolge aus der Hütte, Manfred zuerst, dann sieht er die Unterlagen da direkt offen auf dem Tisch liegen, und Guido und Sebastian kommt dann einfach hinterher. Dann geht alle nochmal rein, jetzt nochmal richtig.“ Jetzt ist die Szene rund.

Die Vagabunden Paris Apostolakoudis und Jürgen Tix leimen Kunigunde Pröttelskopp. Foto: Sascha von Gerishem
Die Vagabunden Paris Apostolakoudis und Jürgen Tix leimen Kunigunde Pröttelskopp. Foto: Sascha von Gerishem

Christian Wüster spielt den Wiener Militär Ferdinand Poltbacher, einen übergriffigen, hinterfotzigen, überheblichen Zeitgenossen der Zwietracht säen will. Ein Paradebeispiel für einen Unsympathen, als die Glocken der evangelischen Kirche überraschend einsetzen, minutenlang. Die Probe wird unterbrochen.

Fritz Dickel, Brigitte Grote, Holger Gutacker und Christian Wüster in seinem Element. Foto: Sascha von Gerishem
Fritz Dickel, Brigitte Grote, Holger Gutacker und Christian Wüster in seinem Element. Foto: Sascha von Gerishem

Das fröhliche Gewusel vom Beginn ist zurück und Wüster streift seine Rolle flugs ab und setzt sich zu mir auf die Bank. „Bist Du ein fieser Schmierlappen!“, entfährt es mir. Wüster grinst, „Ja, woll?“ Wir stoßen an. Mein Bier ist leer, ich verabschiede mich, den Rest des Stücks hebe ich mir für die Premiere auf, die am Samstag, 4. Juni 2022 ab 16 Uhr auf dem Heimatspielgelände (Navi: Ludwig-Steil-Platz, 42899 Remscheid) aufgeführt wird. War ich vor der Probe neugierig, fiebere ich der weiteren Entwicklung aufgeregt entgegen. Meine Empfehlung: Hingehen und anschauen!

Christian Wüster, Sabrina Ottersbach, Sebastian Stein und Fritz Dickel mit vollem Körpereinsatz. Foto: Sascha von Gerishem
Christian Wüster, Sabrina Ottersbach, Sebastian Stein und Fritz Dickel mit vollem Körpereinsatz. Foto: Sascha von Gerishem

Spieltermine

  • 4. und 5. Juni 2022 ab 16 Uhr
  • 11 und 12. Juni 2022 ab 16 Uhr
  • Fronleichnam, 16. Juni 2022 ab 16 Uhr
  • 18. und 19. Juni 2022 ab 16 Uhr
  • Zugabe: 11. September 2022 im Teo Otto Theater

Karten für die Freilichtbühne sind ausschließlich am Spieltag vor Ort (Ludwig-Steil-Platz, 42899 Remscheid) an der Kasse des Heimatbühnengeländes erhältlich.

Stadtsparkasse Remscheid tauscht ukrainisches Geld in Euro um

Wichtiger Service für Geflüchtete aus der Ukraine.

Zu den leidvollen Erfahrungen durch Krieg und Flucht aus ihrem Heimatland kommen bei vielen Menschen aus der Ukraine noch die täglichen Sorgen um ihren Lebensunterhalt hinzu. Das von vielen Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland mitgeführte Bargeld konnte bislang nicht umgetauscht werden, weil es für die ukrainische Währung Hrywnja (UAH) kaum einen Markt gab. Nun haben das Bundesfinanzministerium und die Deutsche Bundesbank mit der ukrainischen Nationalbank ein Umtauschvolumen von zunächst 1,5 Milliarden Hrywnja vereinbart.

Demnach können jetzt Volljährige, die aus der Ukraine geflüchtet sind, bis zum 19. August bis zu 10.000 UAH umtauschen. Der Gegenwert in Euro wird dann dem persönlichen Konto gutgeschrieben. Maßgeblich für den Umtauschwert ist jeweils der von der Bundesbank wöchentlich bekanntgegebene Wechselkurs.

Die Stadtsparkasse Remscheid bietet den kostenlosen Umtauschservice in allen Geschäftsstellen an. Dazu muss ein Girokonto bei der Sparkasse Remscheid geführt und ein Legitimationsdokument (Ausweis, Reisepass) vorgelegt werden. Akzeptiert werden nach den Vorgaben der Bundesbank Banknoten zu 100, 200, 500 und 1000 Hrywnja der derzeit gültigen Banknotenserien der Nationalbank der Ukraine. Scheine mit niedrigerem Wert und Münzen können derzeit nicht umgetauscht werden. In der Sparkassen Hauptstelle, Alleestraße 76 – 88, stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit russischen Sprachkenntnissen zur Verfügung, viele Kolleginnen und Kollegen sprechen zudem englisch. Da die meisten Menschen aus der Ukraine russisch sprechen und viele sich auch in englischer Sprache gut verständigen können, sind Sprachbarrieren somit kein Hindernis. Zudem ist die Sparkassen-App für Android und iOS nunmehr auch auf Ukrainisch verfügbar. Ebenso liegen Informationsflyer in deutscher, englischer und ukrainischer Sprache vor.

Pressemitteilung der Stadtsparkasse Remscheid

Judo-Bundesliga: Remscheid vs. Potsdam

Es wird wieder einmal historisch in Remscheid. Nach über 30 Jahren geht mit dem RTV JUDOTEAM, wieder eine Mannschaft aus dem Bergischen Land in  der ersten Bundesliga auf die heimische Matte. Dass die Remscheider in der „stärksten Liga der Welt“ am Samstag um 16.00 Uhr auf den UJKC Potsdam treffen, setzt dem ganzen Spektakel dann auch noch die sportliche Krone auf.

Beim Blick auf die Liste der Kämpfer, welche sich in der Sporthalle Neuenkamp gegenüber stehen werden, könnte man meinen, man sei bei den olympischen Spielen. Auf Seiten der Brandenburger wären da zum Beispiel der Ungar Krisztián Tóth und der Österreicher Shamil Borchashvili zu nennen. Beide gewannen zuletzt bei Olympia 2021 in Tokio Bronze. Bei den Remscheidern wird es u.a. auf Alexander Wieczerzak (Weltmeister 2017) und die Brüder Karl-Richard und Johannes Frey ankommen. Beide erkämpften sich in Tokio Bronze mit dem Mixed-Team, Letzterer wurde Anfang Mai zudem Vize-Europameister.

Manager Cedric Pick: „Wir treffen auf eines der stärksten Teams der Liga und brauchen uns dennoch nicht verstecken. Ich schätze die Chancen stehen bei 50/50. Nach unserer Niederlage zum Auftakt in Hamburg (1:13) ist diese Begegnung für unseren weiteren Saisonverlauf entscheidend und wir setzen auf die Unterstützung der Zuschauer“.

Auch für die Potsdamer ist der Kampf von sehr hoher Bedeutung, verloren sie doch ihre ersten und bislang einzigen Bundesligakampf knapp mit 6:8. Ebenfalls in Hamburg.

RTL-Kommentator Christian Straßburger moderiert in der Sporthalle Neuenkamp. Foto: Björn Kames
RTL-Kommentator Christian Straßburger moderiert in der Sporthalle Neuenkamp. Foto: Björn Kames

Die Gäste haben für ihre Fans sogar ein Public Viewing organisiert. Etwa 200 Zuschauer, welche die 500 Kilometer quer durch die Republik nicht absolvieren möchten, werden erwartet und können den Kampf über Sportdeutschland.TV verfolgen. In der Sporthalle Neuenkamp wird u.a. Benjamin Münnich (ehem. deutsche Vize-Meister) kommentieren. Interviews führen wird zudem Christian Straßburger. Der 33-jährige, kommentiert normalerweise für RTL die Europa-Leaugue und für Magenta Sport die Fußball-EM und WM. Auf seinen ersten Einsatz an der Judomatte freut er sich sehr: „Als Zuschauer habe ich die Remscheider bereits kämpfen sehen. Diese Leidenschaft und Klasse hat mich sofort begeistert. Mal schauen was ich den Athleten nach den Kämpfen entlocken kann.“

Gute Nachrichten gibt es auch für alle Kurzentschlossenen. Die Tageskasse hat ab 14.30 Uhr geöffnet. Für das leibliche Wohl der Zuschauer wird (anders als während der Pandemie) wieder gesorgt.

WTT: Die Frau vom Fischer und der Fischer selber

Komödie für Kinder nach Grimm von Katrin Lange am 5. Juni 2022 ab 16 Uhr im Westdeutschen Tourneetheater, geeignet ab 5 Jahren.

Der Fischer lebt allein mit seiner Frau Ilsebill in einer Fischerhütte direkt am Wasser. Jeden Tag geht er angeln. Eines Tages fängt er einen sprechenden Butt, der ihn bittet: „Lass mich am Leben, denn ich kann dir jeden Wunsch erfüllen.“ Der Fischer lässt den Butt wieder frei. Zu Hause erzählt er seiner Frau von dem sprechenden Fisch, der angeblich Wünsche erfüllen könne. Ilsebill wünscht sich schon lange ein schönes Haus und so schickt sie den Mann zurück zum Butt. Kaum ist der Wunsch ausgesprochen, hat der Butt ihn auch schon erfüllt. Nun könnten sie in ihrem Häuschen glücklich und zufrieden sein. Doch Ilsebill will mehr. Sie möchte schöne Kleider, tolle Möbel, ein Schloss, ein Königreich und mehr! Ob das ein gutes Ende nehmen wird?

„…Buttje, Buttje in der See, mine Fru, de Ilsebill, will nich so, as ik wol will.“

So lautet der Ruf des Fischers aus dem Märchen nach den Brüdern Grimm und seinem eigentlichen Erfinder Philipp Otto Runge. Katrin Lange setzt in ihrer Bearbeitung das Märchen des unstillbaren Begehrens in die heutige Zeit. Was ist Glück? Ist mehr tatsächlich mehr? Die gleichsam poetische wie komödiantische Inszenierung spürt diesen Fragen nach. Ein Stück über unsere Wünsche und der Suche nach dem persönlichen Glück.

Mit: Björn Lenz, Katrin Mattila, Jonas Mayerhöfer, Alina Rohde, Regieassistenz: Lisa Graf, Regie: Claudia Sowa

Veranstaltungsort

Westdeutsches Tourneetheater / Schauspiel Remscheid, Bismarckstraße 138 in 42859 Remscheid

Kartenreservierung

Kartenvorbestellung entweder per E-Mail: info@schauspiel-remscheid.de, per Telefon 02191 – 3 22 85 oder online auf remscheid-live.de

Weitere Informationen

Auf der neuen Website vom Westdeutschen Tourneetheater sind weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen zu finden: www.schauspiel-remscheid.de

Bürgerfest: Einweihung der neuen Rathausumgebung

Heimatbund, Stadt Remscheid und BV Lüttringhausen feiern feierliche Eröffnung vom Rathauspark Lüttringhausen.

Was lange währt, wird endlich gut. Oder auch: Gut Ding will Weile haben. Beide Sprichwörter treffen auf die neu gestaltete Umgebung um das Lüttringhauser Rathaus zu. Hinter dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist ein lichter, begrünter und angenehmer Platz entstanden, der im Rahmen eines siebenstündigen Bürgerfestes am Samstag der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt wurde. Bis es allerdings zu diesem positiven Abschluss kommen konnte, war es ein gutes Stück Weg zu gehen.

Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Heimatbund-Ehrenvorsitzender Peter Maar und Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser. Foto: Sascha von Gerishem
Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Heimatbund-Ehrenvorsitzender Peter Maar und Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser. Foto: Sascha von Gerishem

Die Geschichte gliedert sich in drei Abschnitte. Initiator war der Lüttringhauser Heimatbund, der mit Unterstützung der Bezirksvertretung angeregt hatte, die Flächen rund um das Rathaus zu modernisieren und somit aufzuwerten. Zunächst wurde die kleine Grünanlage zwischen Rathaus und der Gertenbachstraße neu gestaltet. Anschließend erfuhr der Raum vor dem Lüttringhauser Rathaus eine Modernisierung. Der dritte Abschnitt umfasste die Neugestaltung der Anlagen hinter dem Rathaus. Das alles war ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog. Der finanzielle Aufwand war enorm. Für den Heimatbund Lüttringhausen agierten der 2. Vorsitzende Dirk Bosselmann und der Ehrenvorsitzende Peter Maar, der die abwesende Vorsitzende auch bei der Begrüßung vertrat und allen Beteiligten dankte.

Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz im Gespräch mit einer Bürgerin. Foto: Peter Klohs
Sozialdezernent Thomas Neuhaus und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz im Gespräch mit einer Bürgerin. Foto: Peter Klohs

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gab in seinem Grußwort zum Bürgerfest die Zahlen für die Finanzierung bekannt: Das Land NRW hatte 32.000 Euro zur Fertigstellung des Areals bewilligt, die Stadt Remscheid steuerte 22.800 Euro bei und der Lüttringhauser Heimatbund war mit 17.200 Euro beteiligt. „Hartnäckigkeit“, schloß der OB, „hat einen Namen, und der lautet Lüttringhausen.“ Ausdrücklich bedankte sich Mast-Weisz bei Dirk Buchwald, Bereichsleiter bei den TBR, für sein hohes Engagement, ohne das diese Umgestaltung nicht in der jetzt vorliegenden Form oder erst sehr viel später realisiert hätte werden können. „Ja, ein toller Kollege“, ergänzte Sozialdezernent Thomas Neuhaus, „eine Säule.“

Kinder genossen das Wasserspiel sichtlich. Foto: Peter Klohs
Kinder genossen das Wasserspiel sichtlich. Foto: Peter Klohs

Es oblag im Anschluss dem Lüttringhauser Bezirksbürgermeister, Jürgen Heuser, die neugestaltete Fläche der Öffentlichkeit zu übergeben. Am Rande des Außengeländes steht auf einem Sockel das altehrwürdige Kinderpaar aus Stein, das in früheren Zeiten den Eingang der Lüttringhauser Badeanstalt zierte. Außerdem ist ein Wasserspiel integriert, das alleine schon zum Hinsetzen und Verweilen einlädt.

Die Musik- und Kunstschule der Stadt Remscheid sorgte für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung. Foto: Peter Klohs
Die Musik- und Kunstschule der Stadt Remscheid sorgte für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung. Foto: Peter Klohs

Somit waren die offiziellen Tagespunkte abgehakt, und dem Bürgerfest stand nichts mehr entgegen. Ein reicher und vielfältiger musikalischer Tag lag vor den Besuchern des Festes. Der Lüttringhauser Posaunenchor machte den Anfang, die Musik- und Kunstschule in Lüttringhausen folgte ihm mit Pop- und Rocksongs, die Bigband der Schule spielte Jazz. Am Abend war weiterer Jazz in Gestalt der Beale-Street-Jazz Band vorgesehen. Der Lüttringhauser Männerchor bot an seinem Stand Grillwürstchen an und zeigte sich bereits am späten Nachmittag hoch zufrieden mit dem Gästeaufkommen und dem Fest im Allgemeinen.

Der Flair-Weltladen machte auf seine Arbeit aufmerksam und hatte pikante Curry-Nudeln, selbstverständlich bis in die kleinsten Zutaten aus fair gehandelten Waren zubereitet, im Angebot, die Lütteraten hatten Kinderbücher, aber auch Romane für Erwachsene zum Verkauf ausgestellt. Die beiden Visagistinnen am Stand der Lütteraten hatten buchstäblich alle Hände voll zu tun, um den Andrang beim Kinderschminken in gewissen Grenzen zu halten. Außerdem waren die Nachbarn des Rathauses, die Fleischerei Nolzen sowie die Bäckerei Beckmann, in das Bürgerfest integriert. Von den Menschen hinter den Ständen konnte man einhellige Begeisterung hören. „Der Besuch ist gut“, kam es von den Lütteraten, „das Wetter spielt mit, was will man mehr?“

Und auch die Gäste des Festes äußerten sich positiv. „Wichtig ist“, sagte Martina Gernt-Hoppe, „dass überhaupt wieder Etwas stattfinden kann. Die Menschen sind einfach nur froh, sich wieder einigermaßen unbeschwert draußen treffen und feiern zu können. Und dieses Bürgerfest kommt den Lüttringhausern gerade recht.“

Peter Heinze tritt den Freien Demokraten bei

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Peter Heinze, im beruflichen Leben der städtische Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Wirtschaftsförderung, tritt den Freien Demokraten in Remscheid bei.

Der Kreisvorsitzende der Remscheider Liberalen, Torben Clever, freut sich natürlich über Peter Heinze als Neumitglied: „Wir kennen Peter Heinze aus den vergangenen Jahren politischer Arbeit als kompetenten, offenen und engagierten Dezernenten und arbeiten gerne mit ihm zusammen.“

Nachdem Peter Heinze in den vergangenen Jahren bereits den Ideen und dem Programm der Freien Demokraten nahegestanden hatte, entschloss er sich nunmehr zum Eintritt in die FDP: „Die Arbeit der Remscheider FDP ist durch Dialog und fairen Umgang, aber auch Entschlossenheit in der Sache geprägt. Ich werde mich daher gerne bei den Freien Demokraten einbringen“, so Heinze. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Sven Chudzinski, der auch der Remscheider Ratsfraktion vorsteht, begrüßt Peter Heinze gleichfalls gerne als neues Parteimitglied: „Peter Heinze wird die Partei als Mensch und als erfahrener Fachmann bereichern. Wir schätzen den konstruktiven Austausch mit ihm zu den Themen, die uns in Remscheid bewegen und Remscheid weiter nach vorne bringen sollen.“

Großes Fest hinter dem Rathaus

Bürgerfest am Rathaus Lüttringhausen zur Einweihung der neuen
Grün- und Platzanlage am Samstag, 21. Mai 2022. Umfassende Neugestaltung der Rathausumgebung abgeschlossen.

Als vor einigen Jahren der Bebauungsplan „Neue Mitte Lüttringhausen“ im Bereich zwischen Rathaus Lüttringhausen und Kreuzung Eisernstein nicht realisiert werden konnte,ergriff der Heimatbund Lüttringhausen die Initiative. Damit dennoch eine städtebauliche Aufwertung im Zentrum von Lüttringhausen erfolgen könnte, schlug der Heimatbund vor, zumindest die Flächen am Rathaus aufzuwerten. Die Bezirksvertretung Lüttringhausen unterstützte diese Überlegungen und so konnten in den letzten Jahren mit hohem finanziellen Aufwand zunächst die Grünanlage an der Gertenbachstraße und im zweiten Schritt die Flächen vor dem Rathaus neu gestaltet werden. Jetzt wurde der dritte Schritt vollzogen: Die umfassende Neugestaltung der Flächen hinter dem Rathaus.

So verwildert sah es hinter dem Rathaus Lüttringhausen früher aus. Foto: Maar
So verwildert sah es hinter dem Rathaus Lüttringhausen früher aus. Foto: Maar

Dort, wo noch bis vor wenigen Monaten eine total verwilderte frühere Gartenanlage, eine große Betongarage und ein Flickwerk aus Asphaltbelag das Bild im unmittelbaren Bereich des unter Denkmalschutz stehenden Rathauses prägte, ist eine attraktive Grün- und Platzanlage entstanden. Den Mittelpunkt dieser neuen Parkanlage stellt die auf einem Sockel aufgestellte Skulptur „Kinderpärchen“ dar, die früher über dem Eingang des abgerissenen Lüttringhauser Hallenbades die Fassade verschönerte. Ergänzt wird diese „Erinnerungsskulptur“ durch ein Wasserspiel und zahlreiche Sitzgelegenheiten.

Großes Bürgerfest am Rathaus zur Einweihung

So schaut der Rathauspark Lüttringhausen jetzt aus. Foto: Maar
So schaut der Rathauspark Lüttringhausen jetzt aus. Foto: Maar

Am Samstag, 21. Mai 2022, in der Zeit von 15 bis 22 Uhr, wird die Neugestaltung des Rathaushofes und des Rathausgartens mit einem vom Heimatbund Lüttringhausen organisierten großen Bürgerfest eröffnet. Die Übergabe an die Bürgerschaft hat Oberbürgermeister Mast-Weisz übernommen. Ergänzt wird das Bürgerfest um den „Tag der offenen Tür“ der Nebenstelle Lüttringhausen der Städt. Musik- und Kunstschule, die im Untergeschoss des Rathauses untergebracht ist.

Die Mitwirkenden

Die Besucher erwartet ein umfangreiches Musikprogramm und natürlich ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken. Für Musik, Speisen und Getränke werden sorgen:

  • Der Posaunenchor der Ev. Kirchengemeinde Lüttringhausen (15.00 – 15.45 Uhr)
  • Die Städt. Musik- und Kunstschule (16.00 – 17.30 Uhr)
  • Die Beale-Street-Jazzband (18.00 – 22.00 Uhr)
  • Der Heimatbund Lüttringhausen mit Bierwagen und Biergarten
  • Der Lüttringhauser Männerchor mit Grillwurst und Wein
  • Der Flair-Weltladen Lüttringhausen mit veganem Nudelgericht aus fairen Zutaten und Informationen
  • Die Lütteraten mit Kinderschminken, Präsentation und Informationen
  • Die Fleischerei Nolzen als Nachbarin mit Stand und Spezialitäten
  • Die Bäckerei Beckmann als Nachbarin mit Spielplatz und Gartenterasse
  • Das THW Remscheid mit Bereitstellung der Bühne
  • Für die Stromversorgung ist die Firma Elektro Breest zuständig
  • Für ausreichend Bier, Limonade, Wasser auf dem Bierwagen der Engelsburger
    Getränkevertrieb mit Unterstützung der Warsteiner Brauerei
  • Für Sauberkeit der Toilettenanlage im Rathaus sorgt das Ehepaar Jacobs

Presseinformation vom Heimatbund Lüttringhausen

Foyer: „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells

Das WTT Schauspiel Remscheid öffnet am 19. Mai um 19 Uhr wieder die Türen zum „Foyer“. Thema der Gesprächs- und Diskussionsrunde ist diesmal der Roman „Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells.

Regelmäßig lädt das WTT in sein gemütliches Foyer ein. Dort werden Bücher, Filme oder Theaterstücke vorgestellt oder spannende Themen aus Kultur, Gesellschaft und Politik diskutiert. Anregungen werden gerne entgegengenommen.

H.G. Wells‘ 1895 erschienener Roman wurde zum oft nachgeahmten, aber nie erreichten Vorbild: Mit ihm eröffnete der geniale Visionär die Reihe der in unserem Jahrhundert bedeutenden literarischen Gegenutopien, die sich apokalyptischer Bilder bedient, um eine humane und gerechte Welt anzumahnen.

Eintritt frei!

Termin

Donnerstag, 19. Mai 2022 um 19 Uhr.

Veranstaltungsort

Westdeutsches Tourneetheater / Schauspiel Remscheid, Bismarckstraße 138 in 42859 Remscheid

Kartenreservierung

Kartenvorbestellung entweder per E-Mail: info@schauspiel-remscheid.de, per Telefon 02191 – 3 22 85 oder online auf remscheid-live.de

Weitere Informationen

Auf der neuen Website vom Westdeutschen Tourneetheater sind weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen zu finden: www.schauspiel-remscheid.de

Film: Donbass im Rathaus war schwere Kost

Vorführung des preisgekrönten Films „Donbass“ durch die SPD-Lüttringhausen im Lütterkuser Rathaus.

Knapp 20 Zuschauende folgten der Einladung von Gerhilt Dietrich und Ulla Wilberg ins Rathaus Lüttringhausen, um den Film des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa zu schauen. Dietrich machte bei der Begrüßung deutlich, dass der Film in Remscheid bisher noch nie öffentlich gezeigt wurde. Anlass waren der Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkrieges und der Krieg in der Ukraine.

Im Film wird in 13 teilweise verstörenden Szenen der Alltag im Kriegsgebiet im Südosten der Ukraine nachgestellt und wirkt dabei wie eine Dokumentation. Korruption und Propaganda werden beleuchtet und der wachsende Hass auf beiden Frontseiten ungeschönt dargestellt. Ein deutlicher Blick wird auf die teilweise unmenschliche Gewalt an der Front gelenkt. Beim Filmfestival in Cannes gewann der Film den Jurypreis für die beste Regie.

Schwer zu ertragen sind die Szenen, wenn die Besatzer, die „Neue Macht“, die Bürger*innen schikaniert und drangsaliert. Enteignungen und Drohungen werden zur Ausweitung der Macht benutzt, die Bevölkerung systematisch eingeschüchtert. Schon damals, der Film ist von 2018, wird eine vermeintliche Befreiung vom Faschismus kommuniziert, der nicht da ist. Eine der vielen Parallelen zum heutigen Krieg, unterstützt durch Putins Lügenpropaganda. Nicht verwunderlich, dass der Film in Russland unerwünscht war und nicht gezeigt werden durfte.

Der Film ist frei ab 12 Jahren, doch ist die Sprache im Krieg sehr derb. Ein Politiker wird mit flüssigem Kot übergossen, Waffen und Korruption sind allgegenwärtig, die dargestellte Gewalt ist drastisch und deutlich. Die Szenen sind furchtbar realistisch und gehen schwer an die psychische Substanz.

Nach Ende der Vorführung herrschte betretenes Schweigen. Die Menschen verließen den Ratssaal in Stille.

Am Samstag ist internationaler Weltladentag

Auch der Flair-Weltladen in Lüttringhausen macht mit.

In jedem Jahr wird am zweiten Maisamstag der Weltladentag begangen. Wie 900 andere Weltläden, die bundesweit tätig sind, wird sich auch der Flair-Weltladen in der Gertenbachstraße in Lüttringhausen daran beteiligen. Die beiden Vorsitzenden der Ökumenischen Initiative, die den 1999 eröffneten Weltladen in Lüttringhausen betreibt, Johannes Haun und Manfred Brauers, erläutern, was in diesem Jahr das bestimmende Thema sein wird.

„Der Weltladentag wird unter dem Motto ‚Mächtig unfair‘ stehen“, sagt Manfred Brauers, „und die unfaire Preisgestaltung im Handel thematisieren. Es ist doch absurd, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während produzierende Menschen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen. Oft sind die Preise, die sie für ihr Produkt erhalten, niedriger als die Produktionskosten. Wir glauben, dass das wirklich mächtig unfair ist.“

„Es ist doch absurd, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während produzierende Menschen am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen.“

Manfred Brauers

„Solche ausbeutenden Dumping-Preise müssen verboten werden“, ergänzt Johannes Haun. „Stattdessen braucht es endlich eine gerechte Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette. Und vor Allem existenzsichernde Einkommen weltweit.“

„Es braucht endlich eine gerechte Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette.“

Johannes Haun

Zwei Erfolge können die Weltläden für das Jahr 2021 bereits vorweisen: Das Lieferkettengesetz wurde initiiert und unfaire Handelspraktiken wurden per Gesetz verboten. „Die beiden Gesetze sind ein wichtiger Anfang“, sagt Manfred Brauers, „sind aber aus Sicht der Fair-Handels-Bewegung noch nicht weitgehend genug.“ Die Gesetze, da ist sich Johannes Haun sicher, werden bald nachgeschärft. „Das ist schon in der Planung“, weiß er. „Wichtig ist, dass zukünftig keine Preise unterhalb der Produktionskosten gezahlt werden, dass die Löhne und Einkommen existenzsicher sind und die Menschenrechte eingehalten werden. Und das alles weltweit.“

Aktion vor dem Lüttringhauser Rathaus

Am Freitag, dem 13.Mai, wird der Flair-Weltladen vor dem Lüttringhauser Rathaus eine Aktions-Ausstellung zum Thema durchführen. Von zehn bis dreizehn Uhr werden die Auswirkungen unfairen Handels gezeigt und auf die Wichtigkeit des fairen Handelns hingewiesen. Am folgenden Samstag werden vor dem Lüttringhauser Weltladen in der Gertenbachstraße zahlreiche Aktivitäten stattfinden.

Klangwerk: …auch wenn die Ufer weit sind…

Konzert mit dem Improvisations-Ensemble Klangwerk an St. Bonaventura

Montag, 16. Mai 2022 um 19.00 Uhr | Eintritt frei
St. Bonaventura, Schwelmer Str. / Ecke Hackenberger Str. in RS-Lennep

Freuen Sie sich auf ein ganz besonderes Konzert. Taizé-Lieder zu Beginn und zum Ende umrahmen ein abwechslungsreiches Programm. Zu hören sind unterschiedliche Klangwelten,
meditative Stücke, Anklänge an barocke Harmoniefelder, sowie Duos, die eigentlich ein musikalisches Gespräch sind. Die Musiker*innen sind in den letzten Monaten zu einem
improvisierenden Kammermusikensemble zusammengewachsen, das sich durch Fantasie und kompetente Spielfreude auszeichnet.

Entstehung des Ensembles

Gegründet hat sich das „Klangwerk“ im Workshop „Ein Psalm wird Musik“ im „Andersraum 2020“ (leere Kirche St. Bonaventura im Januar 2020). Ausgehend vom Psalm „Du stellst meine Füße in weiten Raum“ improvisierten die Teilnehmer*innen damals unter der Leitung von Karola Pasquay mit dem Text, mit Sprache und Stimme, mit Gesang, Rhythmen und Instrumenten aller Art. Ihre Freude an Musik transportierte die Gruppe schließlich in eine Aufführung zu einem Taizé-Gottesdienst in St. Bonaventura.

Nach dieser erfüllenden Erfahrung beschloss die Gruppe, weiterzumachen. Mit Unterstützung des Katholischen Bildungswerkes W/SG/RS ergänzt das Improvisations-Ensemble Klangwerk seither das kirchenmusikalische Angebot der Gemeinde.

Nach einer durch die Pandemie erzwungenen Pause ist das Klangwerk wieder aktiv und präsentiert nun ein Programm, das in den letzten Monaten gemeinsam entwickelt wurde.

Das Projekt ist weiterhin offen für alle, die Grundkenntnisse mit einem Instrument oder einfach Spaß am Singen und Sprechen haben. Beim Klangwerk wird erlebbar, dass in jedem Menschen ein ihm ureigenes Potenzial an schöpferischer Freude und Energie schlummert. Die musikalische Improvisation ist eine kreative Möglichkeit, neu klingende Wege zu beschreiten und dabei unbekannte Räume zu öffnen.

Zur Person

Die musikalische Leiterin Karola Pasquay ist als Flötistin professionell in Alter und in Neuer Musik unterwegs. Ihr Ensemble „Partita Radicale“ wurde jüngst vom Land NRW mit einem Preis zur Förderung von professionellen und freien Musikensembles ausgezeichnet. Mit großer Leidenschaft widmet sie sich in Workshops dem Thema Improvisation, mit unterschiedlichen Musikern, Chören und Gruppen.

SPD-Bildungsexperte Jochen Ott diskutierte in Lennep

Bildungsexperte der SPD-Landtagsfraktion Jochen Ott diskutierte mit Schüler*innen und Lehrer*innen.

„Was läuft schief an Remscheider Schulen?“ Mit dieser Frage leitete Sven Wolf, Landtagsabgeordneter für Remscheid und Radevormwald, am vergangenen Donnerstag seine Diskussionsrunde zum Thema „Bildung“ ein.

Jörg Bergemann, Schulleiter des Röntgen-Gymnasiums in Remscheid, erklärte hierzu, die Probleme an den Schulen seien auch bereits vor der Pandemie bekannt gewesen. Nun seien sie jedoch allen deutlich geworden. Die Digitalisierung an den Schulen sei zwar ein Fortschritt, sie stelle jedoch sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler vor große Herausforderungen, da der technische Support fehle.

„Die Landesregierung muss endlich Standards definieren für die Unterstützung bei der IT-Ausstattung. Das darf nicht nur bei den Informatik-Lehrkräften hängen bleiben. Dass dies im Schulgesetz nicht passiert ist, ist am schlimmsten“, kritisierte Jochen Ott, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion für den Bereich Schule und Bildung, und ergänzte: „Auf Landesebene muss ein Zehn-Jahres-Plan gemacht werden, der mit den Lehrkräften entworfen wird, um ständige Neuorientierungen vermeiden zu können.“

„Neben der Digitalisierung ist das Hauptproblem die seelische Belastung der Schülerinnen und Schüler.“

Jochen Ott, Bildungsexperte SPD-Landtagsfraktion NRW

„Ein weiteres Problem ist die Internetverbindung. An vielen Stellen in der Schule hat man keinen Empfang“, berichtete Elen Albrink aus der Stadtschülervertretung Remscheid.

Um die Chancengleichheit zu fördern, müssten alle Schulen auf den gleichen technischen Stand gebracht werden, ergänzte Jörg Bergemann.

„Neben der Digitalisierung ist das Hauptproblem die seelische Belastung der Schülerinnen und Schüler“, erläuterte Jochen Ott. Elen Albrink bestätigte, viele Schülerinnen und Schüler seien unter anderem durch die Pandemie und den Krieg in Europa belastet. Gesprächsversuche mit Lehrkräften scheiterten meistens jedoch, da die Lehrerinnen und Lehrer ihren Unterrichtsstoff durchbekommen müssten.

Hierzu erklärte Jörg Bergemann, die zwischenmenschliche Beziehung zwischen der Schülerschaft und den Lehrkräften dürfe durch den Druck, der auf den Lehrkräften lastet, nicht vernachlässigt werden. Lehrkräfte bräuchten mehr Zeit.

„Um das Bildungssystem zu verbessern, bedarf es zweier Änderungen“, so Jochen Ott. „Zum einen müssen wir uns die Frage stellen, wie man Schulen sinnvoll finanziert und die Finanzierungsstrukturen ändern, und zum anderen muss geklärt werden, welche Bildungsinhalte in den nächsten 30 Jahren vermittelt werden sollen.“

„Die Gesamtkompetenzen sollten mehr in den Mittelpunkt rücken, weil die Schule wieder ein Sprungbrett in das Leben sein muss“, so Sven Wolf abschließend. „Wir brauchen eine solide Finanzgrundlage für die Kommunen. Nach 25 Jahren war die Stadt Remscheid jetzt erstmals wieder in der Lage, eine Schule neu zu bauen.“