Das Auswärtsspiel des IGR-Bundesligateams der Herren gegen die SG Eldagser Falcons am 24. Oktober fällt aus, das gegnerische Team hat zur Zeit kein einsatzbereites Team zur Verfügung. Das Spiel der IGR-Bundesligistinnen gegen den SC Bison Calenberg findet wie geplant in der Sporthalle der Grundschule Eldagsen statt. Anpfiff am 24. Oktober 2020 ist um 17 Uhr.
Zwei Betriebspraktika machte der Landtagsabgeordnete Sven Wolf Ende April: bei der Lebenshilfe im Café Achtsam durfte er Torten mit herstellen und im Pizzastudio von Andrea Sacco Pizzen belegen und servieren. Wertvolle Erfahrungen für den Abgeordneten.
„Auf Augenhöhe mit den Beschäftigten lernt man am meisten über Betriebe, über Arbeitsabläufe und über ein gutes Miteinander im Team“, betont der Abgeordnete.
„Deshalb sind mir die Praktika in Betrieben in meinem Wahlkreis so wichtig.“
Ein besonderen Einblick gewährte dem Abgeordneten die Lebenshilfe – in der Backstube und im Café Achtsam.
„Auf Augenhöhe mit den Beschäftigten lernt man am meisten über Betriebe, über Arbeitsabläufe und über ein gutes Miteinander im Team.“
Sven Wolf, NRW-Landtagsabgeordneter (SPD)
„Am Mittwoch begann mein Tag bereits früher als sonst, denn die leckeren Kuchen und das Kaffeegebäck mussten vorbereitet werden. In der Küche durfte ich mit anpacken. Wer mich kennt, weiß: Das ist für mich nichts neues. Aber mit echten Profis zu backen ist noch einmal was anderes. Meine Schicht im Café Achtsam begann dann am Vormittag am Alter Markt in Lennep. Eine super freundliches und engagiertes Team im Kaffeewerk versorgt die vielen Kundinnen und Kunden bereits seit September mit Kaffee, Tee, Kuchen oder herzhaften Quiche. Das Team sah mir auch meine Anfängerfehler nach und nahm mich sehr herzlich auf.“
Auch bei Sacco durfte der Abgeordnete nicht nur dem Chef über die Schulter schauen, sondern selbst Hand anlegen.
Nach dem Backen auch Schneiden: Sven Wolf beim Praktikum in der Pizzeria Sacco. Foto: Thomas E. Wunsch
„Das Schwierigste ist der Pizzateig. Hier kommen nur traditionelle Zutaten in den Teig, aber das Familiengeheimnis wurde auch mir nicht verraten. Soviel darf ich aber verraten: Tradition und Passion werden hier groß geschrieben“, erzählt Wolf. „Ein toller Arbeitstag in einem Super-Team in wunderbar familiärer Atmosphäre.“ „Die typische Arbeitsbelastung in einem Beruf im laufenden Betrieb einmal selbst zu erleben, ist wichtig. Dann entwickelt man deinen gesunden Respekt für die Schwere einer Arbeit, für die erforderliche Schnelligkeit und Umsicht und die spezifischen Fähigkeiten, die Mitarbeitende über Jahre entwickelt haben. Ich habe tolle Kolleginnen und Kollegen erlebt und eine Arbeitsatmosphäre, wo man sich gegenseitig unterstützt und mit Humor über schwierige Phasen gut hinwegkommt“, so Wolf.
Das „Ensemble Amabile“ spielt am 8. Mai ab 16 Uhr das Konzert „Blockflötenmusik des Barock“ in der Kirche der Evangelischen Stiftung Tannenhof. Der Eintritt ist frei, eine Kollekte ist erbeten.
Nach zwei Jahren Coronapause findet wieder ein Konzert in der Kirche vom Tannenhof statt. Das „Ensemble Amabile“ bilden Martin Storbeck (Blockflöten), Ulrich Merkens (Kontrabass) und Angelika Kozonowski-Werler (Spinett). Pfarrerin Barbara Schröder-Möring trägt Texte vor, die die einzelnen Stücke verbinden.
Am Sonntag, 1. Mai, findet um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche Lüttringhausen das Konzert „Piano&Voice“ statt.
Christos Kalavitis (Klavier) und Celine Kammin (Gesang) führen durch ein Programm mit Werken von Chopin, Schubert, Scarlatti, Nicolas Economou, Szymanowski, Händel, Messiaen, Reinhold Heil, Tom Tykwer und Johnny Klimek.
Eintritt frei, der Spendenerlös soll der Ukraine Hilfe Diakonie-Remscheid zu Gute kommen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen, die jetzt diese Zeilen lesen, denken: Ja mei, selbst Schuld. Wer macht schon eine siebzehnstündige Reise für nur eine einzige Stunde mit guter Musik? Die Antwort ist leicht: Ich. Jörg und ich. Vielleicht erinnern sich einige der Lesenden daran, dass wir vor ziemlich genau zweieinhalb Jahren so etwas Ähnliches durchgeführt hatten: Ab in die Hamburger Elbphilharmonie wegen eines hierzulande noch wenig bekannten italienischen Jazz-Pianisten namens Kekko Fornarelli. Solche Reisen sind für uns ein Fest, starteten sie doch am Ende der 90er Jahre mit einer Fahrt zu einem Pat Metheny Konzert – nach Mailand. Wir sind es also gewohnt. Spannend ist allemal die Frage, ob uns das Alter eines Tages sagt: Genug, ihr Narren. Bleibt zu Hause oder fliegt. Solange mich meine Füße tragen, mag das Alter maulen so lange es will.
Wieder nach Hamburg
Diesmal also wieder nach Hamburg. Am Donnerstagmorgen lud mich Jörg in sein Auto ein. Um zehn Uhr Abfahrt zum Hauptbahnhof nach Dortmund. (Warum ausgerechnet Dortmund, mag man sich fragen. Berechtigt. Aber der letzte Zug – 22.46 Uhr ab Hamburg – fährt nach Dortmund über die Ruhrgebietsstrecke und nicht über die Bergische.) Wir wollen nicht zur Elbphilharmonie, aber zum unweit gelegenen Michel, der Kirche St. Michael, wie sie ordnungsgemäß heißt. Wir haben das weltbeste Gesangsoktett „Voces 8“ bereits diverse Male gesehen und gehört, auch in Remscheid, wo sie in der Lenneper Stadtkirche sangen, aber die große Klasse und die äußerst geschmackvolle Auswahl der Musik lässt uns auch reisen, um an einen solchen Ohrenschmaus zu kommen.
Gerade in Hamburg angekommen, braucht der Berichterstatter schon wieder Nikotin. Foto: Jörg Rosky
Die Hinfahrt erledigt sich wie im Flug. Um Viertel nach zwei sind wir am Hamburger Hauptbahnhof angekommen, haben die Masken abgelegt und den Weg zu einem riesigen Geschäft eingeschlagen, das den Namen eines Planeten führt und in Deutschland das immer noch beste (und preiswerteste) Angebot an altertümlichen CDs besitzt. Da kramen wir so 90 Minuten rum, und ich verlasse das Etablissement mit Rock und Klassik, alles dabei zwischen Grand Funk und Bach.
Im „Old Comercial Room“. Gleich kommt das Riesenschnitzel. Foto: Jörg Rosky
Sodann ein mir verhasster Fußmarsch über die Mönckebergstraße hin zum Rathaus der Stadt, verhasst, weil eine eklige Muskelverkürzung mir das Wandern nicht leicht macht. Und ehe wir uns versehen – vielleicht waren es zweieinhalb Kilometer – sind wir am Michel. Direkt gegenüber gibt es ein alteingesessenes Restaurant namens „Old Comercial Room“. Das kennen wir aus früheren Reisen in die Hansestadt. Also nichts wie rein und den Hunger gestillt, Jörg mit Labskaus, ich mit einem Original Wiener Schnitzel, das auf der Platte eher die Ausmaße eines halbhohen Wiederkäuers hat. Aber wir fühlen uns gut nach Essen, Espresso und Entspannungszigarette.
Auf dem Weg zum Michel: Das Hamburger Rathaus. Foto: Jörg Rosky
Der Michel hat acht verschiedene Eingänge und ist im Inneren größer, als es von außen zu vermuten ist. Voces8 haben angekündigt, von allen Emporen der 132 Meter hohen Kirche, in der unter anderem auch Carl Philipp Emanuel Bach begraben liegt, zu singen. Was für das im Innenraum befindliche Publikum bedeutet, dass die drei Sängerinnen und fünf Sänger nicht immer zu sehen sein werden, was darüberhinaus das Fotografieren so gut wie unmöglich macht. Damit die Singenden die nächste Empore erreichen können (und zwar ohne Luftnot zu bekommen, denn Luft brauchen sie zur Ausübung ihrer Kunst), spielt der Kantor der Kirche einige Interludien.
Der Michel in Hamburg, die Kirche St. Michael. Foto: Peter KlohsErzengel Michael tötet den Drachen Stockfotos. Der heißt wirklich so. 🙂 Eines von vielen Details an der Kirche St. Michael. Foto: Peter KlohsDas Konzertplakat. Foto: Peter Klohs
Pünktlich um 19.30 Uhr geht es los. Das Oktett singt Hildegard von Bingen und andere Musik, die älter als 1000 Jahre ist. Und bei alter Musik wird das Programm bleiben, mit wenigen Ausnahmen: Peter Eldridge zum Beispiel, normalerweise ein amerikanischer Jazzmusiker, hat mit „Prayer“ einen hingebungsvollen Choral komponiert, der von abenteuerlichen Tonart-Sprüngen lebt und zugleich allerhöchst sensibel ist – ein Fest für jedes erstklassige Ensemble. Orlando di Lasso erklingt, sicher der berühmteste Komponist der Renaissence, dazu Monteverdi und der unnachahmliche Thomas Tallis. Die Sopranistin Andrea Haines, ansonsten die auffälligste Stimme bei Voces8, verfügt über die Fähigkeit, ihren strahlenden Sopran sozuhören zu „verstecken“, ihn im Gruppenklang aufgehen zu lassen, sich zu integrieren, nicht selbstverständlich für Musiker dieser Güteklasse. Eine Stunde vergeht schneller als im Fluge, eine Stunde, in der dreierlei aufgefallen ist: Ja, Voces8 sind das weltbeste Gesangsoktett. Ja, die Kirche St. Michael ist zu groß für einen solch filigranen Klang, weil: Ja, der Sound „verschwimmt“ im Innenraum der Kirche, die Laute „tz“ und „ss“ klingen nicht sauber, weil die Musiker annährend 50 Meter entfernt singen. Und dann ist Schluss. Mit Zugabe 65 Minuten. Aber in der Musik geht es um Qualität und nicht etwa um Quantität. Schön, dass sich Voces8 ausnehmend viel Zeit für ihr Publikum nehmen. Der musikalische Leiter des Ensembles, Barnaby Smith, steht am CD-Stand und schreibt Autogramme, Tenor und Bass stehen vor der Kirche und plaudern ungezwungen und frei von jeglichen Spleens mit ihren Fans. Nach einem Smalltalk mit Sopranistin Molly Noon („Thank you to listen to us.“ – „Thank you. It’s our pleasure to listen to you.“) machen Jörg und ich uns so langsam auf dem Weg Richtung Hauptbahnhof. Es bleibt reichlich Zeit – der Zug soll um 22.46 Uhr Hamburg in Richtung Süden verlassen. Auf halber Strecke streike ich, die Muskelverkürzung wird richtig ekelig. Also ab in die nächste U-Bahn, die uns in drei Minuten zum Ziel bringt. Also noch mehr Zeit. Der Zug kommt pünktlich, bleibt aber fünfzehn Minuten unverrichteter Dinge stehen, weil er auf Anschlussreisende wartet. Seufz. Aber um 23.02 Uhr geht’s los. Und als wir um kurz vor 2 Uhr wieder in Dortmund sind, hat der großartige ICE-Lenker die Verspätung auf 6 Minuten reduziert. Dann noch vierzig Minuten auf der Autobahn – und endlich zu Hause. Bevor ich schlafen gehe, bemerke ich deutlich, dass auch ich – welch Wunder – nicht jünger werde.
Wichtige Alben von VOCES8, mit Autogrammen versehen, LUX auf der Cover->Rückseite. Foto: Peter Klohs
Anmerkung: Da wir im Laufe des Trips gemerkt haben, dass Jörgs Handy bessere Fotos machen kann als meines, hat er viele der abgedruckten Fotos gemacht. Allerdings habe ich zu spät darauf geachtet, dass auch er mal im Bild ist. Ich hoffe, er wird es mir verzeihen. Alle Fotos sind also entweder von Peter Klohs oder von Jörg Rosky.
Für Interessierte: Voces 8 sind ein Vokaloktett aus England in folgender Besetzung:
Barnaby Smith – Countertenor
Andrea Haines – Sopran
Molly Noon – Sopran
Katie Jeffries-Harris – Alt
Blake Morgan – Tenor
Euan Williamson – Tenor
Christopher Moore – Bariton
Jonathan Paicey – Bass
Das Ensemble hat ein weitgefächertes Repertoire zwischen tausend Jahre alter Musik und Jazz und zeitgenössischen Komponisten. Ihre CDs erscheinen zum größten Teil bei Decca Classics. Legendär ist eine sinnerweiternde Version des Oktetts von „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ auf der CD „Winter“.
Die Tötterrunde mit den demokratischen Kandidaten der NRW-Landtagswahl 2022 war die letzte Kulturkreis-Veranstaltung unter Leitung von Ulla Wilberg, die die Leitung vom Kulturkreis.jetzt wie angekündigt niedergelegt hat. Sie hat die Leitung des Kulturkreises im Oktober 2019 nach dem überraschenden Tod von Volker Beckmann spontan übernommen.
„Ich wollte die unvollendeten Pläne von Volker Beckmann zu Ende führen und seine Dinge in Ordnung bringen, die er nicht zu Ende führen konnte“, sagt Ulla Wilberg, und genau das ist ihr auch mit Bravour gelungen. Während der Pandemie waren es vor allem Veranstaltungen vom Kulturkreis.jetzt, die den Heimatbund nicht in Vergessenheit gerieten ließen.
Kleiner Kreis mit großer Präsenz
Mit einem kleinen Kreis aktiver Mitlieder hat der Kulturkreis.jetzt in den vergangenen zweieinhalb Jahren Erstaunliches auf die Beine gestellt. „Ich danke Judith und Udo Bintakies, Ulrich Hochfeld, Michael Itschert, Ulrike Donner, Thorsten Greuling, Christiane Lamb, Christian Wüster und Sascha für ihr Engagement und ihre Zuverlässigkeit“, bedankt sich Ulla Wilberg. „Ohne Judith und Udo Bintakies wäre gar nichts gelaufen. Sie haben für den reibungslosen Ablauf unserer Veranstaltungen gesorgt, Getränke geschleppt und Stühle gerückt. Während des ersten Lockdowns haben wir gemeinsam bi-linguale Lesungen gefilmt und gestreamt. Das war eine tolle Aktion mit viel positiver Resonanz“, hebt sie noch hervor.
Dank der Kooperation mit anderen Organisationen und dem weitgehenden Verzicht auf Gagen im eigenen Kreis, konnte sparsam gewirtschaftet werden. „Ulrich Hochfeld war stets mit einem Büchertisch präsent und immer da, wenn man ihn gebraucht hat. Bemerkenswert auch die Konzerte von Ulrike Donner. Ihre pandemiebedingten Online-Konzerte fanden viel Resonanz und wurden zum Teil an die Remscheider Altenheime weitergeleitet. Präsenzkonzerte waren ebenso sehr erfolgreich. Ich möchte niemanden vergessen, also allen die immer da waren, herzlichen Dank. Vielen Dank an Christiane Karthaus und dem Vorstand vom Heimatbund Lüttringhausen für die Unterstützung und die Freiheiten, die wir hatten“, schwärmt Wilberg.
„Mein größter Wunsch wäre es, wenn der Heimatbund sich um den Bahnhof Lüttringhausen kümmern würde. Es könnte ein neues Zuhause werden. Als Mitglied im Rat der Stadt Remscheid bin ich gerne bereit zu vermitteln und Kontakte zu knüpfen. Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung ist auf Mai verschoben worden. Bis dahin kann ein Interesse am Bahnhof bekundet werden.“
Ulla Wilberg
Ulla Wilberg wird sich nicht still zur Ruhe setzen. Als Mitglied des Remscheider Stadtrates wird sie in Remscheid weiterhin präsent sein und die zahlreichen damit verbundenen Verpflichtungen wahrnehmen. Auch dem Beirat des Heimatbundes bleibt Ulla Wilberg erhalten. Aber mehr Zeit für ihre Kinder und die vier Enkelkinder zu haben, wird ihr niemand missgönnen.
Danke, Ulla!
Ulla Wilberg. Foto: Sascha von Gerishem
Im Anschluss an die letzte Runde Töttern wurde es leider versäumt, Ulla Wilberg öffentlich für ihr großartiges Engagement für den Kulturkreis.jetzt und den Heimatbund zu danken. Stellvertretend für den Kulturkreis möchte ich daher sagen: „Danke, Ulla! Es war eine unterhaltsame und aufregende kulturelle Reise, auf die Du uns mitgenommen hast, bunt und sehr facettenreich. Wir wissen nicht, wer die Lücke füllen wird, die Du hinterlässt. Wir wissen nur: Sie ist groß.“
Die Landtagswahl am 15. Mai wirft ihre Schatten voraus. Traditionsgemäß lädt der Kulturkreis.jetzt im Heimatbund Lüttringhausen vor einer Wahl die Kandidaten zu einer Gesprächsrunde ein, die gemeinhin unter der beliebten Rubrik „Töttern“ stattfindet. So auch diesmal.
Töttern mit den Landtagskandidaten für Remscheid und Radevormwald, Moderation: Thorsten Greuling. Foto: Peter Klohs
Wie bei vielen ähnlichen Formaten zeigten sich recht schnell die verschiedenen Politikansätze der Parteien – und deren Gemeinsamkeiten. Zum Thema „Sind wir gut durch die Coronakrise gekommen?“ fragte Sven Wolf nach dem Grund, warum die Landesregierung kleinere Krankenhäuser in Frage stelle. Was Torben Clever entschieden konterte. „Ich halte diese Diskussion für falsch“, sagte er. „Ein Krankenhaus ist nicht schlechter, wenn es privat geführt wird.“ Jens Nettekoven war sich sicher, dass am Remscheider Sana-Klinikum „nicht gerüttelt wird. Und genauso wenig am Klinikum in Radevormwald.“
Peter Lange, David Schichel und Sven Wolf (v.l.) Foto: Peter Klohs
Alle Politiker äußerten im weiteren Verlauf des Gesprächs ihre Sorgen, wie sich die Lage der heimischen Industrie angesichts des Krieges in der Ukraine darstellt. Peter Lange äußerte ein ehrliches: „Die Menschen in diesen problematischen Zeiten zu beruhigen, ist schwierig.“ Einig waren sich die Politiker, dass man die ukrainischen Kinder in das deutsche Bildungssystem eingliedern müsse. Und als Sven Wolf die Meinung vertrat, dass viele Schulprobleme Kommunikationsprobleme der Landesregierung seien, wurde das Töttern auf einmal doch recht heftig. „Wenn das die Meinung der SPD ist“, widersprach Torben Clever von der FDP, „dann hat die Partei seit ihrer Abwahl vor fünf Jahren nichts gelernt.“
Alle waren sich einig, dass die Kinder die großen Verlierer der Pandemie sind. „Jetzt alles auf die Schulministerin Yvonne Gebauer zu schieben, ist sicher zu kurz gegriffen“, äußerte David Schichel und erntete Zustimmung. „Wir brauchen mehr Lehrer“, äußerte Sven Wolf. „Und mehr Lohn. A 13 für alle. Und das Projekt ‚Schule 2020‘ weiterzuführen, kann nicht falsch sein.“ Alles richtig, sagte Schichel. Trotzdem müsse die Kommunikation besser werden. Clever, der jetzt nicht mehr widersprach, wies auf den Grund für die zum Teil verspätete Kommunikation hin. „Die Ministerpräsidentenrunde tagt so spät.“ Ein Anflug von Humor ergab sich zu Thorsten Greulings Frage, wie denn das Bildungskonzept der Linken aussehe und aus dem Publikum ein „Steintafeln!“ deutlich zu hören war. Peter Lange lächelte milde und ging auf den Zwischenruf nicht ein.
Schulden der Stadt
Weitere Gesprächspunkte waren die mit 600 Millionen Euro extrem hohen Schulden der Stadt Remscheid („Der Bund muss sich an der Entschuldung der Kommunen beteiligen“ – Sven Wolf) und die innere Sicherheit, zu der Jens Nettekoven eine einfache Meinung hat: „Unser Innenminister ist Herbert Reul, und deshalb mache ich mir zu diesem Thema überhaupt keine Sorgen.“
David Schichel, Sven Wolf und Thorsten Greuling (v.l.). Foto: Peter Klohs
Auch die Hochwasser-Katastrophe des vergangenen Jahres wurde angesprochen. „Wir wären heute sicher besser in der Früherkennung“, zeigte sich David Schichel überzeugt. Während Sven Wolf sicher war, dass der Katastrophenschutz in NRW völlig neu organisiert werden müsse, wollte der FDP-Vertreter das Ehrenamt stärken. „Wenn keiner mehr hilft, kann das Krisenmanagement nicht wirksam werden.“ In der das Gespräch abschließenden Fragerunde, wie sich das Land in den nächsten fünf Jahren darstelle, zeigten sich die fünf Politiker einig: Man müsse die Industrieregion Bergisches Land mit ihren vielen Mittelständlern erhalten und trotzdem gerne hier wohnen bleiben. Das zu bewerkstelligen und den Klimaschutz einzubeziehen, die Arbeitsplätze zu erhalten und die Stadtentwicklung nach Vorne bringen, sei eine anstrengende, aber eine lohnende Vision.
Abschied vom Kulturkreis
Ulla Wilberg hat die Leitung vom Kulturkreis.jetzt nach der Veranstaltung wie vorher angekündigt niedergelegt. Lesen Sie dazu: Danke, Ulla Wilberg!
Der Kulturkreis.jetzt im Heimatbund Lüttringhausen lädt in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk am 27. April 2022 ab 19 Uhr zum Töttern in den CVJM-Saal in Lüttringhausen.
Unter der Moderation von Thorsten Greuling wird mit den demokratischen Landtagskandidaten für den Wahlkreis Remscheid/Radevormwald diskutiert:
Durch Anklicken der Namen kommt man zu den Kandidaten-Profilen im WDR-Kandidat:innen-Check und kann sich so schon gezielt auf die Diskussion vorbereiten.
Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt haben beim Töttern die Möglichkeit mit den Landtagskandidaten zu diskutieren, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Das Format Töttern bietet den direkten Kontakt, um Fragen zu stellen und die Kandidaten kennenzulernen.
Das Töttern zur NRW-Landtagswahl (15. Mai 2022) findet am Mittwoch, 27. April 2022 ab 19 Uhr im CVJM-Lüttringhausen in der Gertenbachstraße 38 statt. Bis zum Sitzplatz ist eine Maske zu tragen.
Ankündigungsplakat
Töttern mit den Landtagskandidaten Torben Clever, Peter Lange, Jens-Peter Nettekoven, David Schichel und Sven Wolf.
Bereits zum siebten Mal laden die Remscheider Jusos am Ostersonntag, 17. April 2022 von 11 bis 13 Uhr zur Ostereiersuche in den Stadtpark am Schützenplatz ein.
Die zur Tradition gewordene Osterveranstaltung musste in den vergangenen zwei Jahren leider eine Corona-Pause einlegen, geht dafür aber in diesem Jahr wieder wie gewohnt an den Start. Die Jusos erhoffen sich eine ähnlich euphorische Stimmung wie in den letzten Jahren bei bestem Wetter. Die Ostereiersuche findet auf der Fläche des Staudengartens unterhalb des großen Spielplatzes unterhalb des Schützenhauses statt. Teilnehmen kann man bis zum 12. Lebensjahr.
Zu Gunsten von Remscheid.LOVE
Während die Kleinen sich am Sonntag dann auf die Suche nach Plastikostereiern begeben, die am Stand gegen Schokoladenhasen eingetauscht werden, können sich die Erwachsenen gegen eine kleine Spende bei einem Stück Kuchen oder einer leckeren Waffel und einer Tasse Kaffee die Zeit vertreiben.
Die Spenden gehen zu 100% an Organisationen, die sich aktuell vor Ort in Remscheid um geflüchtete Menschen kümmern. Damit möchten die Jusos ein weiteres Mal den Aufruf des Nachbarschaftsnetzwerkes „Remscheid.LOVE“ unterstützen. Das Netzwerk hatte dazu aufgerufen, unter dem Motto „Remscheid hält zusammen“ Spendenveranstaltungen durchzuführen und das Geld für Flüchtlingsarbeit vor Ort zu spenden.
„Ich freue mich, dass wir auch als neuer Juso-Vorstand nach zwei Jahren coronabedingter Pause diese Tradition fortführen. Der Spaß der Kleinen steht immer im Vordergrund, trotzdem freut es mich, dass wir das auch hier mit RS-Love verknüpfen und einfach was Gutes tun“, so der Juso-Vorsitzende Daniel Pilz. Die Jusos freuen sich auf viele neugierige Kinder und einen schönen Ostersonntag-Vormittag im Stadtpark.
Sharepic der Remscheider Jusos zur Ostereiersuche 2022 im Stadtpark.
Informativ, persönlich, nah dran: Gut vier Wochen vor der NRW-Landtagswahl hat der WDR seinen Kandidat:innen-Check 2022 veröffentlicht – mit Videos von mehr als 850 Politiker:innen, die sich um ein Landtagsmandat bewerben.
Wer kandidiert in meinem Wahlkreis? Was ist den Politikerinnen und Politikern wichtig? Wofür stehen sie? Mit dem Kandidat:innen-Check zur NRW-Landtagswahl können sich Wählerinnen und Wähler ab sofort ein Bild von den Menschen machen, die sie im Düsseldorfer Landtag vertreten wollen. Mehr als 850 Politikerinnen und Politiker präsentieren sich in kurzen Videos auf der digitalen Plattform – darunter Prominente genauso wie Kandidierende kleinerer Parteien.
„Der Kandidat:innen-Check bietet den Menschen eine sehr direkte Möglichkeit, sich zur Wahl zu informieren und die Positionen der Kandidatinnen und Kandidaten ihres Wahlkreises besser kennenzulernen.“
Allen Teilnehmenden aus den 128 Wahlkreisen lagen die gleichen Fragen vor. Ihre maximal 30-sekündigen Antwortvideos haben sie selbst produziert – oft mit dem Smartphone und an persönlichen Lieblingsorten. Inhaltlich ging es bei den Fragen um die Themen Bildung, Verkehr, Klima und die Herausforderungen im eigenen Wahlkreis. Außerdem haben die Kandidierenden drei weitere Fragen schriftlich beantwortet: zu ihrer Vision für Nordrhein-Westfalen, zu einer möglichen Absenkung des Wahlalters bei Landtagswahlen und zu ihrer Idee vom perfekten Tag.
„Der Kandidat:innen-Check bietet den Menschen eine sehr direkte Möglichkeit, sich zur Wahl zu informieren und die Positionen der Kandidatinnen und Kandidaten ihres Wahlkreises besser kennenzulernen“, sagt Gabi Ludwig, Chefredakteurin der WDR-Landesprogramme. „Und um mit dem Angebot auch die jungen Wählerinnen und Wähler noch besser zu erreichen, haben wir den Kandidat:innen-Check in diesem Jahr für die mobile Nutzung weiter optimiert.“
Der Kandidat:innen-Check 2022 ist bereits die fünfte Ausgabe des Online-Tools. Zuvor gab es das digitale Angebot bei der NRW-Landtagswahl 2017, bei der Bundestagswahl 2017, den NRW-Kommunalwahlen im Jahr 2020 und der Bundestagswahl 2021. Insgesamt haben weit mehr als eine Million Wählerinnen und Wähler die bisherigen vier Ausgaben des WDR-Kandidat:innen-Checks genutzt.
Weil eine große Mehrheit das Online-Tool inzwischen auf mobilen Endgeräten nutzt, wurde die Ausspielung dafür in diesem Jahr weiter verbessert: Die Videos sind kürzer, und die Ausspielung für Smartphones wurde optimiert.
Die SPD Lennep und die AWO Lennep-Lüttringhausen laden alle Lenneper Kinder am 16. April 2022 von 11 bis 14 Uhr in den Rosengarten des Hardtparks ein. Eltern und Großeltern sind ebenfalls herzlich willkommen. Gegen eine freiwillige Spende für die Ukraine-Flüchtlinge in Remscheid gibt es Kaffee und Kuchen.
Veranstalter, Händler und Besucher äußerten sich zufrieden.
Ein Trödelmarkt in einem Parkhaus ist für Remscheid schon etwas Besonderes und kommt nicht alle Tage vor. Am Sonntag, 10. April, lud die Knallfabrik und ihr Inhaber Carsten Pudel als Veranstalter zu einem solchen ein. Das insgesamt 8000 Quadratmeter große Parkdeck im Parkhaus am Brücken-Center gab eine wetterunabhängige, wenn auch temperaturmäßig kühle Location ab, die zahlreiche Händler nutzten, um ihre Waren zu verkaufen. Der Besuch war von neun Uhr an bemerkenswert gut. Nur wenige der Händler und Kauflustigen schützten sich mit einer Coronamaske.
Klön & Klöngels: Gut besuchter Trödelmarkt im Parkhaus vom Brücken-Center in Remscheid. Foto: Peter Klohs
Visuelle Standbuchung mit Remscheid-Live
Um elf Uhr atmete Carsten Pudel zum ersten Mal tief durch. „Jetzt mache ich drei Kreuze“, gab er zu. „Es ist unser erster Trödelmarkt in diesem Jahr, und der erste hier im Parkhaus. Es gab im Vorfeld so viel zu bedenken, dass man auch nach vielen Jahren als Event-Manager noch immer aufgeregt ist. Aber so wie es jetzt aussieht, hat alles vorzüglich geklappt. Eigentlich“, lachte er, „bin ich vor jedem Trödel aufgeregt.“
Einen Großteil der reibungslosen Organisation hatte Remscheid-Live übernommen, in dem das Trödelgelände – ein Novum – visualisiert wurde, so dass die Händler online sofort einsehen konnten, welche Plätze noch frei waren und welche nicht. „Und die Parksituation wurde auch elegant gelöst“, berichtet Pudel. „Die Remscheider Gäste kennen sich hier sowieso aus und wissen, wo man parken kann, ohne zu lange Wege zurücklegen zu müssen.“
Klön & Klöngels: Gut besuchter Trödelmarkt im Parkhaus vom Brücken-Center in Remscheid. Foto: Peter Klohs
Obwohl einige kurzfristige Absagen wegen Corona anfielen, ist die Parkfläche mit den Trödelständen gut gefüllt. „Es werden zwischen 120 und 130 Händler sein“, erzählt der Veranstalter. „Die meisten davon sind privat. Die ersten Buchungen konnte man im März vornehmen, und bereits in der ersten Woche waren ein Drittel der Standplätze vergeben. Natürlich gab es auch Bewerbungen von gewerblichen Händlern, die diese Wackeldackel anbieten, die nur Krach machen. So etwas wird es hier bei uns nicht geben. Dafür haben wir einen Stand, an dem ein Remscheider Unternehmen selbst designte T-Shirts und Hoodies anbietet.“
„Es dauert keine dreißig Sekunden, und die Kaffeemaschinen laufen wieder, ein Segen für den Berichterstatter.“
Peter Klohs, Kaffeetrinker
Ab sechs Uhr war die Knallfabrik am Sonntagmorgen vor Ort, ging die komplette Marktfläche noch einmal ab und lokalisierte mögliche Schwachstellen. Um sieben Uhr dreißig trafen dann die ersten Trödler ein, um ihre Stände aufzubauen. Von kleineren Problemen wie im Parkhaus „vergessene“ Autos abgesehen (Die dazu gehörende Story ist erschreckend und faszinös zugleich), funktionierte alles reibungslos. „Im Moment“, sagt Carsten Pudel kurz vor Mittag, „bin ich total glücklich.“ Er hat noch viel vor auf dieser Fläche, insgesamt zwölf Mal pro Jahr plant er Veranstaltungen wie diese dort zu veranstalten.
Carsten Pudel wird wegen eines Stromproblems gerufen. Foto: Peter Klohs
Sprichts, und wird zu einem kleinem Problem gerufen: Der Getränkestand hat keinen Strom mehr. „Haben wir gleich“, sagt Carsten Pudel und ahnt, wo der Fehler liegt. Er soll Recht behalten. Es dauert keine dreißig Sekunden, und die Kaffeemaschinen laufen wieder, ein Segen für den Berichterstatter.
Carsten Pudel beseitigt das Stromproblem. Foto: Peter Klohs
Um kurz nach Mittag wird eine Zählung der Besucher durch den Veranstalter durchgeführt. Etwas mehr als 950 Besucher werden aktuell angegeben, was kein Problem darstellt: 1500 dürften zur gleichen Zeit den Trödelmarkt besuchen. Das ganze bei Trödelmärkten übliche Programm wird von den Händlern angeboten: Baby- und Kinderkleidung, Werkzeug für alle Fachrichtungen und in allen Größen und Farben, Spielzeug für jegliches Alter, Unterhaltungselektronik, Bücher, Schallplatten, CDs, DVDs, Soda-Streamer und Fahrräder. Petra Holter steht mit ihren Freundinnen hinter einem Stand und bietet eine breite Palette zwischen Porzellan, Kerzen und Kinderbüchern an. Sie ist sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages. Es sind erfreulich viele Besucher“ urteilt sie. „Und Viele schauen nicht nur, sondern sind ehrlich interessiert und kaufen.“ Sie lobt die vorzügliche Organisation der Veranstaltung.
Familie Grochnow bestätigt das. „Als Besucher ist man erstmal über die Größe dieses Marktes überrascht“, meint Uwe Grochnow. „Aber alles ist gut überschaubar, und trotz der vielen Besucher ist genug Platz in den Gängen, um sich in Ruhe umschauen zu können.“
Auch die Damen und Herren am Getränkestand sind zufrieden. Kaltgetränke gehen bei gefühlten drei Grad nicht so gut, aber Kaffee und Kakao sind der Renner. Ein anschließender Rundblick – ja, alle scheinen sich wohlzufühlen.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende des Berufsbildungszentrums der Industrie (BZI) setzen sich aktiv für die Menschen in der Ukraine und Geflüchtete ein.
Gleich drei Aktionen starteten die Beschäftigten und die Auszubildenden des Berufsbildungszentrums der Industrie (BZI), um die Ukraine-Hilfe auf unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen.
So produzierte die Metallabteilung Verbinder für die Trennwände der Erstunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine, die in der ehemaligen Hauptschule Hölterfeld eingerichtet wurde. Damit wird den Menschen, die oft tagelang auf unterschiedlichen Routen aus ihrem Heimatland geflohen sind, ein bisschen Privatsphäre und ein kleiner Rückzugsort ermöglicht.
Bei einem Spendenlauf auf dem BZI-Gelände kamen weiterhin 1.000 Euro durch Startgelder und Zuwendungen benachbarter Firmen zusammen. Die BZI-Geschäftsleitung stockte den Spendenbetrag auf 1.000 Euro auf, die an die Hilfsorganisation „Bergisch Land Hand in Hand“ übergeben wurden. „Hand in Hand“ unterstützt Geflüchtete bedarfsgerecht vor Ort in Remscheid. „Damit setzen unsere Beschäftigten, die Teilnehmenden aus den Qualifizierungsmaßnahmen und unsere Auszubildenden ein Zeichen der Solidarität gegen Krieg, Gewalt und Unterdrückung“, sagte BZI-Geschäftsführer Alexander Lampe.
Und schließlich trugen die BZI-Teams noch Lebensmittelspenden zusammen, die in Pakete gepackt ebenso an eine Hilfsorganisation weitergebeben wurden. „Die schrecklichen Bilder aus dem Kriegsgebiet berühren uns alle und sind schwer zu ertragen. Es freut mich, dass meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch unsere Auszubildenden sich Gedanken gemacht haben, wie sie die so schwer getroffenen Menschen in der Ukraine und die Flüchtlinge aktiv unterstützen können. Gesellschaftliche Verantwortung wird in unserem Haus groß geschrieben“, bekräftigt Alexander Lampe.